Hochhausbrand in Berlin: Mann und Frau springen in den Tod
Bei einem Brand in einem Hochhaus in Kreuzberg sind zwei Menschen gestorben. Sie sprangen auf der Flucht vor dem Feuer in den Tod.
Berlin. Bei einem Wohnungsbrand an der Lindenstraße in Kreuzberg sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Beide wollten sich mit einem Sprung aus dem Fenster in der 12. Etage vor den Flammen retten. Wie ein Feuerwehrsprecher der „Berliner Morgenpost“ sagte, war das Sprungpolster der Feuerwehr erst teilweise aufgebaut, als die zwei Personen aus dem Fenster sprangen.
„Die Rettungskräfte haben noch versucht, die Personen zu reanimieren, doch leider ohne Erfolg.“ Das Feuer war gegen 16.30 Uhr in einer Wohnung in der zwölften Etage des 15-geschossigen Hochhauses ausgebrochen. Es handelte sich dabei um einen Vollbrand eines Zimmers im zwölften Geschoss des fünfzehnstöckigen Hochhauses, wie ein Feuerwehrsprecher dieser Redaktion bestätigte. Dabei sprangen die beiden Erwachsenen aus dem Fenster dieses Zimmers, wobei sie sich tödlich verletzten.
Wie die Polizei am Sonnabend sagte, handele es sich bei den Opfern um einen Mann und eine Frau.
„Wir kamen an, haben die Lage erkundet und haben sehr schnell gesehen, dass zwei Personen am Fenster stehen“, sagte Klein über den Feuerwehreinsatz. „Als wir gerade unsere Rettungsgeräte und ein Sprungpolster aufbauen wollten, sind sie dann gesprungen.“ Berichte, nach denen sich einer der beiden zuvor an den Balkon der Wohnung geklammert haben soll, dementierte er. Die Wohnung habe über keinen Balkon verfügt.
In der rbb-Abendschau sagte ein Feuerwehrsprecher, das von der Feuerwehr genutzte Sprungpolster sei für eine Höhe von bis zu 16 Metern geeignet. Der zwölfte Stock bedeute jedoch eine Höhe von mehr als 30 Metern. „Da kommt man dann auch irgendwann an die Grenzen des Möglichen eines Rettungsgerätes“, sagte er.
Neben den beiden Opfern seien keine weiteren Personen zu Schaden gekommen. Lediglich eine weitere Person sei aus dem Treppenhaus in Sicherheit gebracht worden, die jedoch nicht notärztlich versorgt werden musste.
Der Zeuge Mariusz S., der im Erdgeschoss des Hauses gegenüber wohnt, sagte der Deutschen Presse-Agentur, er habe den Brand bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Aus der Brandwohnung habe er Hilferufe gehört. Die Frau sei dann sehr schnell auf der Flucht vor den Flammen gesprungen. Kurz darauf sei auch der Mann gesprungen, noch bevor die Feuerwehr das Sprungkissen ganz habe öffnen können.
Der Zeuge sagte, für ihn sei das Geschehen ein Trauma gewesen. Auch eine Nachbarin, die nach eigenen Angaben alles mitbekommen hatte, sagte: „Mein Herz tut weh.“ Die Feuerwehr hatte psychologische Betreuer vor Ort, auch für die Einsatzkräfte.
Nach Angaben der Feuerwehr waren in der Spitze 116 Feuerwehrleute vor Ort, was laut Klein zu den größeren Einsätzen zählt. „Nicht alltäglich, vielleicht einmal in der Woche oder seltener – dass Leute dabei versterben noch viel seltener.“ Um 17.17 Uhr war die Einsatzstelle bereits unter Kontrolle.
(Dieser Artikel wurde verfasst von Andreas Gandzior mit dpa)