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Hitze bereitet Deutsche Bahn Probleme: Was Fahrgäste tun können

Probleme durch Hitze: Deutsche Bahn: Klimaanlage defekt – das können Fahrgäste tun

Die aktuellen Extremtemperaturen stellen nicht nur die Menschen in Deutschland vor Herausforderungen, sondern auch die Deutsche Bahn (DB). Die hohen Temperaturen sorgen dafür, dass Klimaanlagen in den Zügen ausfallen, Weichen nicht mehr richtig funktionieren und Lokomotoren überhitzen. Für die Fahrgäste wird die Situation dadurch unerträglich.

Ein aktuelles Beispiel ereignete sich in Brandenburg, wo einige Hundert Fahrgäste aus einem Regionalzug bei sommerlichen Temperaturen evakuiert werden mussten, nachdem der Zug liegengeblieben war und die Stromversorgung unterbrochen war. Dadurch fiel auch die Klimaanlage im Zug aus. In dieser Situation verließen einige Reisende eigenständig den Zug und begaben sich auf die Gleise. Die Deutsche Bahn weist darauf hin, dass das eigenmächtige Betreten der Gleise lebensgefährlich ist und alle Reisenden aus Sicherheitsgründen im Zug bleiben und auf Anweisungen des Personals warten sollten.

Die Deutsche Bahn ist laut dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. In einer Untersuchung aus dem Jahr 2018 wurde festgestellt, dass kein anderes großes Unternehmen in Deutschland so stark betroffen ist wie die Deutsche Bahn. Die Bahn selbst sieht sich für diesen heißen Sommer jedoch gut gerüstet. In den nächsten Jahren werden rund 12 Milliarden Euro in neue Fernverkehrszüge investiert, deren Klimaanlagen leistungsfähiger und für Temperaturen bis zu +45 Grad ausgelegt sind.

Im Vergleich zum Vorjahr sind in diesem Sommer rund 20 Prozent mehr ICE und Intercity-Züge mit modernen, leistungsfähigeren Klimaanlagen unterwegs. Insgesamt sind das mehr als 215 Fahrzeuge. Die neuen Klimaanlagen sind nicht nur leistungsfähiger, sondern auch zuverlässiger. Alte Züge mit weniger leistungsfähigen Klimaanlagen sind besonders anfällig für Probleme bei extremer Hitze. Um dies zu verhindern, werden die Klimaanlagen in Fern- und Regionalzügen alle sechs Monate umfangreich überprüft, was Kosten in zweistelliger Millionenhöhe verursacht.

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Der Fahrgastverband Pro Bahn lobt die Bemühungen der Deutschen Bahn, mit der Hitze zurechtzukommen. Allerdings sieht der Verband Schwachstellen bei älteren Zügen mit weniger leistungsfähigen Klimaanlagen. Wenn diese Züge zudem durch das beliebte Deutschland-Ticket besonders voll sind, können die Klimaanlagen an ihre Grenzen stoßen. Die Deutsche Bahn verweist darauf, dass die Fahrgäste im DB Navigator und auf bahn.de vorab prüfen können, ob Klimaanlagen im Fernverkehr gestört sind. Das Zugpersonal ist im Umgang mit Klimaanlagen geschult und setzt im Fall eines Ausfalls alles daran, die Fahrgäste so schnell wie möglich in andere Wagen umzusetzen. Es stehen auch ausreichend Wasservorräte in allen Fernverkehrszügen und großen Bahnhöfen bereit.

Im Fall eines Klimaanlagenausfalls rät der Fahrgastverband Pro Bahn dazu, den betroffenen Wagon zu verlassen. Bei Regionalzügen kann man bis zur nächsten Haltestelle mitfahren und dann umsteigen. Wenn nur in einem Wagon die Klimaanlage ausfällt, reicht es aus, den Wagen zu wechseln. Bei einem solchen Ausfall haben Fahrgäste jedoch keine speziellen Rechte, es gelten die normalen Fahrgastrechte bezüglich eventueller Verspätungen.

Es bleibt zu hoffen, dass die Deutsche Bahn auch in Zukunft Maßnahmen ergreift, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken und ihren Fahrgästen bei extremen Temperaturen eine angenehme Reise zu ermöglichen.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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