Vor einem Jahr ereignete sich ein schweres Unglück auf dem Sprengplatz im Grunewald, dem größten Waldgebiet im Westen Berlins. Ein Feuer brach aus und konnte 27 Tage lang nicht gelöscht werden. Die Bilder der brennenden Fläche gingen um die Welt, und es war der schwierigste und längste Einsatz der Feuerwehr seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Ursache für die Explosionen, die das Feuer verursachten, ist bis heute nicht geklärt. Vor dem Vorfall wurden 12,9 Tonnen Sprengstoff auf dem Gelände gelagert. Während des Einsatzes wurden Hubschrauber der Bundespolizei eingesetzt, um Wasser aus der Havel zu entnehmen und über dem brennenden Grunewald abzuwerfen. Heute befindet sich der Sprengplatz noch im Notbetrieb, und es wird noch Jahre dauern, bis er vollständig wieder aufgebaut ist. Aktuell werden 4,4 Tonnen Explosionsmasse im Grunewald gelagert. Die Entschärfung und der Transport von Spreng- und Kampfmitteln in Berlin werden von den Entschärfern der Polizei durchgeführt. Sie sichern und transportieren die gefährlichen Materialien zwei- bis dreimal täglich. Der Wald rund um den Sprengplatz ist gesperrt und es wird vor unbefugtem Betreten gewarnt. Nach der Explosion eines Containers sollen sich mehr als 4000 Granaten in der Umgebung verteilt haben. Mehr als 50 Prozent der Flächen wurden bereits beräumt, und die Arbeiten sollen im Herbst abgeschlossen sein. Der Berliner Senat arbeitet derweil an einem neuen Sicherheitskonzept. In Zukunft sollen Sprengungen nur noch in Ausnahmefällen in Berlin durchgeführt werden. Der Sprengplatz im Grunewald soll zur Zwischenlagerstätte werden, während die meisten Sprengungen in Brandenburg durchgeführt werden. Umweltsenatorin Manja Schreiner betont die Notwendigkeit einer leistungsfähigen Struktur, um solche außergewöhnlichen Schadenslagen auch weiterhin gut bewältigen zu können. Der Vorfall auf dem Sprengplatz Grunewald hat gezeigt, wie wichtig es ist, angemessene Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und auf die Lagerung und den Transport von explosiven Materialien große Sorgfalt walten zu lassen. Umweltschutz und die Sicherheit der Bevölkerung sollten dabei stets im Vordergrund stehen.
NAG Redaktion
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