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Geburtenrückgang in Deutschland: Weniger Neugeborene im Jahr 2023

Geburtenrückgang in Deutschland: Familienplanung im Wandel der Zeit

Geburtenrückgang in Deutschland: Familienplanung im Wandel der Zeit

Im Jahr 2023 verzeichnete Deutschland einen Geburtenrückgang. Mit 692.989 Geburten wurden 6% weniger Neugeborene als im Jahr zuvor (738.819 Neugeborene) registriert. Diese Entwicklung setzt sich bereits seit 2017 fort und hat in den letzten beiden Jahren weiter an Fahrt gewonnen.

Die zusammengefasste Geburtenziffer, auch Geburtenrate genannt, sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 7% von 1,46 auf 1,35 Kinder pro Frau. Bereits 2022 hatte die Geburtenziffer im Vorjahresvergleich um 8% abgenommen. Dieser Rückgang der Kinderzahl je Frau ist besonders bemerkenswert, da in den Jahren 2011 bis 2016 aufgrund verbesserter Rahmenbedingungen für Familien mit Kindern und Zuwanderung eine steigende Geburtenrate zu verzeichnen war.

Der Geburtenrückgang ist in allen Bundesländern zu beobachten. Besonders stark war er in Sachsen (-10%), Mecklenburg-Vorpommern (-9%), Brandenburg (-8%) und Schleswig-Holstein (-8%) ausgeprägt. Bremen hatte mit 1,46 Kindern pro Frau die höchste Geburtenziffer, während die Geburtenrate in Berlin mit 1,17 Kindern pro Frau am niedrigsten war.

Sowohl bei deutschen Frauen als auch bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit wurde ein Rückgang der Geburtenziffer um jeweils 7% im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Deutsche Frauen brachten 2023 durchschnittlich 1,26 Kinder zur Welt, während es bei Ausländerinnen 1,74 Kinder waren.

Das Alter der Eltern bei der Geburt zeigt ebenfalls eine interessante Entwicklung. Im Jahr 2023 lag das Durchschnittsalter der Mütter bei 31,7 Jahren und das der Väter bei 34,7 Jahren. Im Vergleich zu 2021 war das Durchschnittsalter der Mütter leicht gesunken, während das Alter der Väter konstant blieb. Seit 2021 stagniert das Durchschnittsalter der Eltern bei der Geburt, zuvor war es jedoch stetig angestiegen.

Der Geburtenrückgang in Deutschland spiegelt auch einen allgemeinen Trend in vielen anderen europäischen Ländern wider. Laut Eurostat sind die Geburtenraten in den meisten EU-Staaten im Vergleich zu den Vorjahren gesunken.

Diese Entwicklung wirft Fragen über den Wandel der Familienplanung in der heutigen Zeit auf. Faktoren wie Bildung, Berufstätigkeit, finanzielle Unsicherheit und die persönliche Lebensplanung spielen eine immer größere Rolle bei der Entscheidung, Kinder zu bekommen.

Die Entwicklung der Geburtenraten in Deutschland wird weiterhin aufmerksam verfolgt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Rahmenbedingungen für Familien zukünftig entwickeln werden und welchen Einfluss sie auf die Geburtenrate haben.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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