Am 22. März fand der Internationale Tag des Wassers statt, der seit 1993 von den Vereinten Nationen ausgerufen wird. Dieses Jahr lag das Augenmerk auf der Gletschererhaltung im Kontext des Klimawandels und der Nachhaltigkeit. Laut Weddingweiser sind weltweit 2,2 Milliarden Menschen ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser, während nur 2,5 % des Wassers auf der Erde Süßwasser ist. Diese globalen Herausforderungen sind auch in Deutschland spürbar, wo extreme Wetterereignisse wie Hitze, Überschwemmungen und Trockenperioden zunehmen.
In Berlin wird die Wasserversorgung größtenteils durch Grundwasser sichergestellt, wobei zwei Drittel aus Uferfiltrat stammen. Die Wasserqualität wird an über 2.500 Messstellen überwacht. In den Stadtteilen Wedding und Gesundbrunnen gibt es gemeinsam 152 öffentliche Trinkbrunnen, die zwischen April und Oktober kostenfreies Trinkwasser anbieten. Außerdem werden mehr als 4.500 Wasserspender betrieben, die in ganz Berlin verteilt sind.
Die Initiative Blue Community
Berlin gehört seit 2018 zur Blue Community, die sich für den sorgfältigen Umgang mit Wasser einsetzt und den Zugang zu Trinkwasser als Menschenrecht betrachtet. Diese Initiative fördert die Installation öffentlicher Trinkbrunnen. Derzeit sind über 180 Trinkbrunnen in der Stadt installiert, viele davon versorgen die Bevölkerung im Sommer mit gut gekühltem Wasser. Die Planung, der Bau und der Betrieb dieser Brunnen obliegen den Berliner Wasserbetrieben (BWB), die auch die Wasserqualität kontinuierlich überwachen. Eine Übersicht der Standorte dieser Brunnen ist auf ihrer Internetseite verfügbar.
Ein weiterer Aspekt der Initiative ist die Aufklärung über die positiven Effekte, die das Trinken von kostenlosem Wasser auf die Umwelt hat. Jeder vermeidbare Kauf einer Plastikflasche spart Ressourcen und Energie, die bei Produktion, Transport und Entsorgung anfallen.
Die Herausforderungen der Wasserversorgung
Die Besorgnis über die Wasserversorgung in Deutschland hat sich verstärkt, besonders nach dem Trockenjahr 2018. Dieses Jahr stellte einen Stresstest für die Wasserversorger dar, da die Wärme und Trockenheit die Nachfrage stark erhöhten und es zeitweise zu Rekordwerten beim Wasserverbrauch kam. Vertreter von 20 Wasserversorgern diskutierten die Folgen und erkannten den Handlungsbedarf zur Sicherstellung der Versorgungsqualität, wie auf DVGW erläutert wird.
Die Diskussion über die Priorität der Trinkwasserversorgung vor anderen Wassernutzungen hat an Dringlichkeit gewonnen. Der Klimawandel führt dazu, dass extreme Wetterereignisse sowie mehrere aufeinanderfolgende Trockenjahre als realistische Szenarien betrachtet werden müssen. Daher benötigen die Wasserversorger klare Regelungen für Notfallvorsorge und müssen ihre Systeme auf Resilienz überprüfen, um auch zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein.
Um auf die Dringlichkeit des Themas aufmerksam zu machen, sind am 22. März 2025 Veranstaltungen und Führungen entlang der Panke geplant, die den Bereicherung der Öffentlichkeit über die Wasserressourcen und deren nachhaltige Nutzung dienen sollen. Der Zugang zu Wasser bleibt eines der drängendsten Themen unserer Zeit, das alle Städte und Gemeinden betrifft.