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Berlin: Jessica Juhnke fährt den ersten Probezug auf der neuen Straßenbahnstrecke durch Moabit – Die Eröffnung der M10 Linie zur Turmstraße steht kurz bevor

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben am Donnerstag einen wichtigen Meilenstein erreicht: Die Test-Straßenbahn der Linie M10 fuhr erstmals auf der neuen Strecke durch Moabit. Die Fahrt wurde von Fahrerin Jessica Juhnke durchgeführt, die seit fast zehn Jahren bei den BVG als Fahrerin tätig ist. Sie empfand es als große Belohnung, für diese "Erstbefahrung" ausgesucht worden zu sein.

Bei der Testfahrt waren keine Fahrgäste an Bord, sondern eine größere Gruppe von Ingenieuren der Technischen Aufsichtsbehörde und Experten der BVG. Ein genauer Eröffnungstermin für die Strecke zur Turmstraße steht noch nicht fest, aber es wurde zuletzt das dritte Quartal 2023 genannt. Bisher enden die Züge am Hauptbahnhof. Die Kosten für die gut 2,2 Kilometer lange Neubaustrecke im Alt-Bezirk Tiergarten belaufen sich auf 33 Millionen Euro.

Die Bauarbeiten für die neue Straßenbahnstrecke begannen im August 2021. Derzeit fehlen nur noch Restarbeiten an Gehwegen und Überwegen. Die Gleise sind bereits fertig verlegt und die Oberleitung ist aktiv. Solche Testfahrten auf freier Strecke sind von der Berliner Verkehrsverwaltung als Aufsichtsbehörde vorgeschrieben.

Während der Testfahrt hielt die Straßenbahn an der Turmstraße in Höhe der Bandelstraße an, damit die Ingenieure einen Oberleitungsmast begutachten konnten, der verdächtig nahe am Gleis stand. Es besteht die Hoffnung, dass der Mast nicht versetzt werden muss.

Die Planung für die neue Straßenbahnstrecke begann vor mehr als zehn Jahren, und erst 2016 wurde entschieden, dass die Schienen in der Rathenower Straße und der Turmstraße verlegt werden sollten, anstatt den direkten Weg durch die Straße Alt-Moabit zu nehmen. Aufgrund von Planungsverzögerungen wurden die Pläne zweimal ausgelegt, was das Projekt um mehr als zwei Jahre zurückwarf. Im Oktober 2021 wurde zuletzt eine neue Straßenbahnstrecke in Berlin eröffnet, und zwar von Adlershof nach Schöneweide.

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Die M10 verfügt nur teilweise über eine eigene Trasse. Schon bei der allerersten Testfahrt wurde der Zug von einem LKW-Fahrer gestoppt, der sich nicht an die Regeln hielt. Jessica Juhnke musste mehr als eine Minute warten, bis der LKW den Weg freigab. Zudem werden die Gleise der M10 in der Invalidenstraße im Asphalt der Autofahrbahn verlegt, was die Straßenbahn ausbremsen wird.

Nach Angaben der BVG wird die Straßenbahn für den neuen Abschnitt von der Turmstraße sieben Minuten benötigen. Es wird erwartet, dass täglich bis zu 16.000 Fahrgäste die Linie nutzen werden. An der Endhaltestelle Turmstraße besteht Anschluss an die U-Bahn-Linie 9. Im Rahmen des Projekts wurden fünf barrierefreie Haltestellen gebaut: Lesser-Ury-Weg, Alt-Moabit/Rathenower Straße, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße/Lübecker Straße und U-Bahnhof Turmstraße.

Der nächste Schritt besteht darin, die M10 von der Turmstraße bis zum Bahnhof Jungfernheide zu verlängern. Ein konkreter Zeitplan steht noch nicht fest, aber möglicherweise wird diese Erweiterung im Jahr 2028 abgeschlossen sein. Das Straßenbahnprojekt am Ostkreuz ist jedoch ein Beispiel dafür, dass in Berlin Jahrzehnte vergehen können, ohne dass Fortschritte erzielt werden. Die Planungen für das Ostkreuz begannen vor 30 Jahren, und 2013 war die erste Fahrt für das Jahr 2016 geplant. Bis heute wurden jedoch keine Gleise verlegt.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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