Landtagswahlen in Ostdeutschland sollen über Kanzlerkandidatur entscheiden
CSU-Chef Markus Söder hat vorgeschlagen, die Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union erst nach den Landtagswahlen in Ostdeutschland im September nächsten Jahres zu treffen. In einem Internetformat nach dem ARD-"Sommerinterview" äußerte sich Söder zu dieser Zuschauerfrage und empfahl den Herbst als geeigneten Zeitpunkt für die Entscheidung.
Die Landtagswahlen finden im kommenden Jahr in Sachsen, Thüringen und Brandenburg statt. Söder gab an, dass es wenig Sinn ergäbe, bereits vor diesen Wahlen einen Kanzlerkandidaten zu ernennen. Er betonte zudem die Wichtigkeit, die Ergebnisse dieser Wahlen sorgfältig zu analysieren und möglicherweise Argumente für die Personalfrage zu finden.
Die Suche nach einem Kanzlerkandidaten hatte bereits vor der Bundestagswahl 2021 für massive Streitigkeiten zwischen CDU und CSU gesorgt. In einem Machtkampf konnte sich damals Armin Laschet gegen Markus Söder durchsetzen. Die Union verlor die anschließende Bundestagswahl, und seitdem regiert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit der Ampel-Koalition.
Markus Söder äußerte sich zudem positiv zu einer Mitgliederentscheidung über die Kanzlerkandidatur. Er betonte jedoch, dass diese Entscheidung geschlossen stattfinden müsse. Friedrich Merz, der CDU-Chef, äußerte sich ähnlich und verwies auf seine eigene Wahl zum CDU-Chef per Mitgliederentscheid im Jahr 2021.
Es bleibt abzuwarten, ob sich die Union tatsächlich dazu entscheidet, die Kanzlerkandidatur erst nach den Landtagswahlen in Ostdeutschland zu bestimmen. Die kommenden Wahlen werden sicherlich eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen und könnten möglicherweise auch Auswirkungen auf die Personalfrage haben. Bis dahin werden die politischen Protagonisten weiterhin ihre Positionen klären und um Unterstützung werben.