Ab Samstag müssen Freibadbesucher in Berlin neue Regeln und Sicherheitsmaßnahmen beachten. Eine davon ist es, den Ausweis beim Eintritt vorzulegen.
Berlin – In Berlins Freibädern gilt ab sofort eine Ausweispflicht. Richtig gehört: Wie die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) am Freitag (14. Juli) mitteilten, ist der Eintritt nur noch mit dem Vorlegen eines Ausweises möglich. Die Maßnahme mag zunächst ungewöhnlich klingen, sei aber notwendig. Mit der Sicherheitskontrolle wollen Bad-Betreiber und die Landesregierung auf wiederholte Gewalt in Berliner Freibädern reagieren.
In Bars und Clubs muss mit dem Ausweis das Alter nachgewiesen werden – in Berlins Freibädern soll er hingegen zu mehr Sicherheit verhelfen. Besucher müssen ab Samstag (15. Juli) ihren Personalausweis, Führerschein oder einen Schülerausweis vorzeigen, wenn sie ins Freibad wollen. Zudem soll das Sicherheitspersonal in Bädern aufgestockt werden.
Ziel der Maßnahmen sei, „die Sommer- und Freibäder sicherer und damit attraktiver für Besucherinnen und Besucher zu machen und zugleich die Beschäftigten der Bäder zu entlasten“, erklärte eine BBB-Sprecherin. Neben den Sicherheitsmaßnahmen dürften Bäder nun zudem deutlich früher als bislang Einlass-Stopps für Besucher verhängen. Dadurch sollen überfüllte Bäder vermieden werden und so die Lage vorzeitig entspannen, ehe sie eskalieren könnte.
Vertreter von Badbetreibern, der Polizei sowie Senatsinnenverwaltung hatten die Änderungen gemeinsam erarbeitet. Grund für die verschärfte Sicherheitskontrolle waren mehrfache Auseinandersetzungen in Bädern in Berlin, die teils ausgeartet sind und für Schlagzeilen in ganz Deutschland gesorgt haben. Erst vergangenen Sonntag (9. Juli) war zum Beispiel das Columbiabad in Neukölln wegen einer Eskalation wiederholt frühzeitig geschlossen und geräumt worden. An vier Standorten wird es deshalb zusätzliche mobile Wachen der Berliner Polizei geben, teilte ein Sprecher der Senatsinnenverwaltung am Freitag mit.
Das erwartet Badegäste beim Freibad-Besuch in Berlin:
– Ausweispflicht (Personalausweis, Schülerausweis oder Führerschein)
– Mehr Sicherheitspersonal
– Einlass-Stopps bei deutlich geringerer Auslastung als bisher
– Zusätzliche Polizeiwachen an vier Standorten (Columbiabad, Prinzenbad, Sommerbad am Insulaner und Sommerbad Pankow)
– Videoüberwachung an den Eingängen vom Columbiabad und dem Prinzenbad (in Planung)
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) begrüßte die Sicherheitsmaßnahmen in Berlins Freibädern. „Es ist völlig richtig, wenn daraus die Konsequenz gezogen wird, jetzt auch Polizei einzusetzen“, sagte Scholz während der Sommer-Pressekonferenz. Derartige Vorfälle, wie jüngst im Columbiabad, dürften nicht „achselzuckend“ zur Kenntnis genommen werden, machte er deutlich.