Wandern in Königs Wusterhausen: Naturschönheiten entdecken
Königs Wusterhausen ist der Ausgangspunkt einer ca. 13 Kilometer langen Wanderroute durch eine landschaftlich reizvolle Umgebung. Die Strecke führt durch die Innenstadt von Königs Wusterhausen, entlang des Nottekanals, über Schenkendorf, am Krummen See vorbei und durch das Naturschutzgebiet Sutschketal nach Bestensee. Start und Ziel sind jeweils am Bahnhof, aber die Tour kann auch in umgekehrter Richtung gelaufen werden.
Das Naturschutzgebiet Sutschketal ist bekannt für seine Vielfalt an Blüten- und Farnpflanzen und gilt als eines der schönsten Täler in der Region Dahme-Seenland. Hier gibt es über 400 verschiedene Arten zu entdecken.
Der Weg ist mit einem blauen Kreuz auf weißem Untergrund markiert. Vom Startpunkt aus führt die Route durch die belebte Bahnhofstraße, eine beliebte Einkaufsstraße in Königs Wusterhausen. An Markttagen ist hier viel los, ansonsten ist es eher ruhig. Auf dem weiteren Verlauf verlassen wir kurz das blaue Kreuz und biegen am ehemaligen „Bauernkaufhaus“ rechts ab. Wir passieren die berühmte „Kanalwurst“ und gehen über eine Fußgängerbrücke auf die Mühleninsel, um den Stadtpark zu erreichen. Hier befindet sich das Schloss Königs Wusterhausen, das seit 2000 als Museum genutzt wird.
Am Nottekanal entlang geht es weiter in Richtung Mittenwalde. Früher war der Nottekanal eine wichtige Schifffahrtsstraße für Berlin und diente dem Transport von Baumaterialien, Kohle und Ton. Der Binnenhafen von Königs Wusterhausen war ein bedeutender Umschlagplatz. Heute wird der Kanal nur noch touristisch genutzt. Seit 2019 gibt es im Hafen Königs Wusterhausen zudem ein Containerterminal.
Die Wegeführung entlang des Nottekanals ist regelmäßig mit dem blauen Kreuz markiert. Nachdem wir eine Betonbrücke überquert haben, gehen wir entweder über einen unbefestigten Feld- und Wiesenweg oder folgen dem Radweg auf der Luckenwalder Straße. Unser Ziel ist der Ort Schenkendorf, wo sich eine spätgotische Kirche aus dem 14. Jahrhundert befindet. Hier wurden früher Bergbauarbeiten durchgeführt und die roten Backsteingebäude waren Unterkünfte für die Bergleute.
Von Schenkendorf aus führt uns der Weg weiter durch Waldstücke und vorbei am Krummen See. Der See ist ein beliebter Bade- und Angelsee mit einer Fläche von 27 Hektar. Man kann hier Barsche, Schleie, Karpfen und Hechte angeln. Unterwegs können wir verschiedene Tierarten wie Fischreiher, Kormorane und mit etwas Glück sogar den Eisvogel beobachten.
Von hier aus können wir wählen, ob wir weiter am Krummen See entlang auf der Ostuferseite bis ins Naturschutzgebiet Sutschketal laufen oder auf der Westseite bleiben möchten. Die Ostuferseite bietet landschaftlich reizvollere Ausblicke und schöne Seeblicke. Im Naturschutzgebiet Sutschketal, das seit 1995 unter Schutz steht, können wir die beeindruckende Natur und die Vielfalt der Landschaft genießen. Hier gibt es steile Hänge und Moore zu bewundern. Besonders interessant ist die Kombination aus Feuchtwiesen und Sandtrockenrasen, die eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten beherbergen. Am Sutschkesee können wir auf einer Bank Platz nehmen und den Blick aufs Wasser und die Tierwelt genießen.
Am Ende des Tals verlassen wir das Naturschutzgebiet und gelangen nach Bestensee. Der Ort mit seinen elf Seen lädt zu weiteren Erkundungen ein. Von hier aus können wir entweder mit dem Zug oder dem Bus zurück nach Königs Wusterhausen fahren oder unsere Wanderung hier beenden.
Die vorgestellte Route eignet sich für Naturliebhaber mit normaler Kondition und ist nicht sehr anspruchsvoll. Die Wege entlang des Ufers sind jedoch nicht für Kinderwagen geeignet, da sie teilweise uneben und von Wurzeln durchzogen sind. Die Strecke kann je nach Wunsch angepasst werden und reicht von einer reinen Umrundung des Krummen Sees mit einer Länge von fünf Kilometern bis hin zur Kombination mit anderen Touren über 25 Kilometer.
Für geführte Wanderungen gibt es verschiedene Angebote im Tourismusverband Dahme-Seenland e.V., im Wanderkalender des Märkischen Wanderbundes und auf Anfrage in der Tourist-Info in Königs Wusterhausen.
Die Autorin des Artikels ist zertifizierte Wanderführerin des Deutschen Wanderverbandes sowie zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin für die Naturparke Dahme-Heideseen und Schlaubetal, Fläming und Havelland.