Trotz eines permanenten Ausbaus der Kita-Plätze in Berlin gibt es immer noch einen größeren Bedarf als Angebot, wie eine aktuelle Studie des Bundesfamilienministeriums zeigt. Im vergangenen Jahr wünschten sich 58,8 Prozent der Eltern von unter Dreijährigen einen Betreuungsplatz, während die Betreuungsquote in dieser Altersgruppe nur bei 46,6 Prozent lag. In Berlin ist die Betreuungsquote zwar höher als der Bundesdurchschnitt (35,5 Prozent), aber der Bedarf der Eltern liegt ebenfalls über dem Durchschnitt (49,1 Prozent). Für Kinder zwischen drei Jahren und Schuleintritt besuchten im letzten Jahr in Berlin 92,2 Prozent eine Kita oder andere Betreuungsangebote. Auch hier lag der Bedarf mit 97,5 Prozent höher. Diese Situation zeigt sich ähnlich im Bundesdurchschnitt: 96,5 Prozent der Eltern von Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren möchten ihre Kinder institutionell betreuen lassen, jedoch beträgt die Betreuungsquote nur 92,0 Prozent. Insgesamt wurden in Berlin im letzten Jahr 52.919 Kinder unter drei Jahren und 122.986 Kinder im Alter zwischen drei und fünf Jahren betreut. Seit 1996 haben Kinder ab dem vollendeten dritten Lebensjahr bis zum Schuleintritt bundesweit einen Rechtsanspruch auf eine Förderung in einer Kindertageseinrichtung. Zusätzlich haben Bund und Länder im Jahr 2021 beschlossen, dass es ab 2026 einen schrittweisen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule geben wird. Die Betreuungsquote bezeichnet den Anteil der in Kindertageseinrichtungen oder öffentlich geförderter Kindertagespflege betreuten Kinder an allen Kindern dieser Altersgruppe. Die Grundlage für die in der Studie genannten Daten ist eine Befragung von etwa 35.000 Eltern von Kindern bis zu zehn Jahren im letzten Jahr. Der Betreuungsbedarf der Eltern hängt auch vom Alter der Kinder ab: Je älter das Kind ist, desto häufiger äußern Eltern einen Betreuungsbedarf.
NAG Redaktion
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