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Der Honigmarkt im Umbruch: Regionalität vs. Dumpingpreise

Essen ist nicht nur ein Stück vom Tischtuch – es ist ein politisches Statement!

Die neueste Ausgabe des Ernährungsreports 2024, präsentiert von Minister Özdemir, hat bei den deutschen Imkern für mächtig Aufregung gesorgt. Während der Bericht behauptet, dass eine schockierende Zahl von 77 Prozent der Deutschen bei ihrem Einkauf auf regionale Produkte achtet, kommt die Realität ganz anders daher. Ein Blick in die Regale der Supermärkte zeigt eine andere Wahrheit: Über 80 Prozent der Platzierung gehört dem ausländischen Billighonig!

„Die Verbraucher sagen, sie wollen Regionalität, Qualität und Nachhaltigkeit“, erklärt Jürgen Binder, Präsident des Neuen Imkerbundes. „Aber schauen Sie sich die Preise an! Der billigste Honig für 2,29 Euro pro 500g kann einfach nicht von deutschen Bienen stammen. Die Kosten für die Erzeugung liegen in Deutschland zwischen 9,35 und 15,80 Euro pro Kilogramm.“ Und jeder weiß, dass Wahres seinen Preis hat!

Widerspruch zwischen Anspruch und Realität

Die faszinierende Diskrepanz zwischen Verbraucherverhalten und tatsächlicher Kaufentscheidung wird jeden erstaunen! Trotz der Behauptungen im Ernährungsreport können die deutschen Imker nicht mehr mithalten. Die Regale biegen sich unter dem Gewicht von Rückständen aus der Ukraine und asiatischen Zuckersirupen, die unsere Märkte überschwemmen. Ein massiver Druck auf die heimischen Produzenten führt zur Stagnation in der heimischen Imkerei.

Das bedeutet nicht nur für die Imker eine Katastrophe, sondern auch für die Bestäubungssicherheit in Europa. „Wenn die Imker ihren Honig nicht gewinnbringend verkaufen können, droht der drastische Rückgang der Bienenvölker“, warnte Binder. Und wer wird die blühenden Wiesen bestäuben, wenn die Bienen verschwinden?

Das Preisdiktat der Massenware

Die Zahlen sind alarmierend: 55 Prozent der Verbraucher behaupten, sie würden preiswerte Lebensmittel bevorzugen, während gleichzeitig 70 Prozent ökologische Standards ins Spiel bringen. Die Realität jedoch? Der Billigpreis regiert! Die Verkaufsflächen passen sich jedoch nicht den Wünschen der Kunden an, sondern den niedrigen Preisen!

Binder fordert endlich Maßnahmen: „Ohne Anti-Dumping-Zölle auf ausländische Importe oder Biodiversitätsprämien wird unsere Imkerei weiter leidenschaftslos dem Erdboden gleichgemacht. Eine Prämie von 300 Euro pro Bienenstock würde die Bestäubung für unsere nächsten Generationen sichern.“ Es ist ein Spiel auf Zeit für die Lebensmittelsicherheit unserer Nation!

Um es klar zu sagen: Die Entscheidung, was wir essen, ist eine gewichtige politische Entscheidung! Jeder Einkauf hat Konsequenzen – nicht nur für unseren Körper, sondern auch für unsere Umwelt, unser Anbaugebiet, unsere Bienen und letztendlich auch für unsere Zukunft.

Neuer Imkerbund e.V.
Jürgen Binder, Präsident
Friedrichstrasse 171
10177 Berlin
++49 170 185 74 24
www.neuer-imkerbund.de

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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