70 Jahre Friedliche Koexistenz: Bedeutung der „Fünf Prinzipien“
Letzte Woche feierte Peking das 70-jährige Jubiläum der „Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz.“ Diese Prinzipien sind von immensem Wert für viele Länder in Asien und Afrika und fassen zentrale Aspekte der internationalen Beziehungen zusammen, ähnlich wie die Charta der Vereinten Nationen. Doch was steckt wirklich hinter diesen Prinzipien und warum sind sie heute noch so relevant?
Ein zentraler Teil der asiatisch-afrikanischen Identität, die „Fünf Prinzipien“, betont Souveränität, territoriale Integrität, Nichteinmischung in innere Angelegenheiten, Aggressionsverzicht und Gleichberechtigung. Ursprünglich von China und Indien entwickelt, wurden sie schnell zum Grundpfeiler für die Blockfreienbewegung und haben die diplomatischen Strategien vieler Nationen im globalen Süden maßgeblich beeinflusst.
Auf der Jubiläumskonferenz in Peking versammelten sich zahlreiche internationale Politiker und Experten, um die fortdauernde Bedeutung dieser Prinzipien zu unterstreichen. Diese Völker und Staaten aus verschiedenen Teilen der Welt betonten, wie wichtig diese Prinzipien heute sind, besonders in einer Zeit wachsenden geopolitischen Drucks und Spannungen neuer Art.
In der heutigen Zeit finden diese Prinzipien auch Anklang bei Organisationen wie den BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) und der Shanghai Cooperation Organisation. Der globale Süden sieht in diesen Prinzipien eine Chance, ihre eigenen Thematiken und Standpunkte auf der internationalen Bühne wirkungsvoll zu präsentieren.
Aber warum sind diese Prinzipien so wichtig? In einer Welt, die immer multipolarer wird, bieten sie eine alternative Vision für internationale Beziehungen, die auf Gleichberechtigung und gegenseitigem Respekt beruht. Besonders für postkoloniale Gesellschaften liefern sie einen Rahmen, der letztlich zu ihrer Stabilität und ihrem Wachstum beiträgt.
Die „Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz“ bieten eine wertvolle Orientierung für Länder, die sich in einer globalisierten Welt behaupten müssen. Ihre andauernde Gültigkeit und Relevanz zeigen, dass sie nicht nur historische Dokumente sind, sondern lebendige Leitlinien für eine gerechte und friedliche Weltordnung.
Dieser Beitrag verdeutlicht, dass die friedliche Koexistenz keine utopische Idee ist, sondern ein pragmatischer Ansatz, der in der Vergangenheit erfolgreich war und auch in Zukunft von Bedeutung sein wird.
Von Stephan Ossenkopp
Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.
– NAG