Positive Entwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt
Im ersten Halbjahr 2024 zeigen die deutschen Büromärkte insgesamt eine stabile Entwicklung, trotz der nach wie vor schwachen konjunkturellen Lage. Der Flächenumsatz beläuft sich in den ersten sechs Monaten des Jahres auf rund 1,26 Millionen Quadratmeter und entspricht damit dem Vorjahresniveau. Die Märkte in Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München bewegen sich weiterhin unter ihrem Durchschnittsniveau. Der Vergleich zum Vorjahr fällt in den Bürozentren jedoch sehr unterschiedlich aus, da Großabschlüsse nach wie vor den Unterschied ausmachen. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Die deutschen Büromärkte zeigen insgesamt eine Robustheit, trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Der Flächenumsatz konnte das Vorjahresergebnis von knapp 1,3 Millionen Quadratmetern bestätigen und zum Teil sogar Flächenumsätze über dem Niveau von 2023 verzeichnen. Dies zeigt die Widerstandsfähigkeit der deutschen Bürozentren. Obwohl die Märkte immer noch deutlich unter ihrem Langzeitdurchschnitt von 1,6 Millionen Quadratmeter liegen und diesen um etwa ein Fünftel verfehlen, konnten sie weiteren Abwärtstendenzen entgegenwirken. Die Anzahl der Großverträge über 10.000 Quadratmeter hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Dies ist ein positives Signal für den Markt.
München ist der umsatzstärkste Büromarkt und verzeichnet im ersten Halbjahr einen Flächenumsatz von 293.000 Quadratmetern. Obwohl das Ergebnis gut 15 Prozent unter dem Langzeitschnitt liegt, wird das Vorjahresergebnis um beeindruckende 24 Prozent übertroffen. Auch in Berlin und Frankfurt ist das Marktgeschehen im Vergleich zum Vorjahr positiv ausgefallen. In der Bundeshauptstadt liegt der Flächenumsatz zum Halbjahr bei 281.000 Quadratmetern und übertrifft damit das Vorjahresergebnis um 7 Prozent. In Frankfurt bewegt sich der Flächenumsatz mit 215.000 Quadratmetern über dem Vorjahresniveau. Auch in Düsseldorf und Hamburg konnte eine Steigerung verzeichnet werden. Leipzig zeigt weiterhin Stabilität, während Köln und Essen enttäuschende Ergebnisse aufweisen.
Der Leerstand auf dem deutschen Büromarkt ist im zweiten Quartal weiter gestiegen. Zum Halbjahr beträgt der Leerstand 7,1 Millionen Quadratmeter, was einem Anstieg von rund 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz des Anstiegs bewegt sich der Leerstand in allen Büromärkten außer Düsseldorf weiterhin unter den Höchstständen vergangener Zyklen. Die Bautätigkeit ist aufgrund gestiegener Bau- und Finanzierungskosten sowie der gedämpften Nachfrage weiter rückläufig. Die noch verfügbaren Flächen im Bau belaufen sich derzeit auf 1,54 Millionen Quadratmeter und entsprechen dem Niveau von 2019.
Die Spitzenmieten auf dem deutschen Immobilienmarkt haben sich im zweiten Quartal stabil gezeigt und befinden sich auf einem sehr hohen Niveau. München verzeichnet mit 52,00 Euro pro Quadratmeter die höchste Spitzenmiete. In Düsseldorf stieg die Spitzenmiete ebenfalls auf 42,00 Euro pro Quadratmeter. Die Durchschnittsmieten präsentieren sich vergleichsweise stabil und liegen in allen analysierten Märkten auf einem überdurchschnittlichen Niveau.
Die Rahmenbedingungen für die deutschen Büromärkte sind weiterhin herausfordernd. Der erhoffte Konjunkturaufschwung hat sich verzögert und die deutsche Wirtschaft sendet noch keine eindeutigen Signale einer nachhaltigen Beschleunigung. Dennoch deuten die Zeichen auf eine steigende gesamtwirtschaftliche Aktivität hin. Die Büroflächennachfrage, die eng mit dem BIP-Wachstum korreliert, wird voraussichtlich wieder anziehen. Die deutschen Büromärkte werden voraussichtlich im Jahr 2024 ein moderates Wachstum gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.