Essen (NRW) – Aus einer lebensbedrohlichen Situation im Elisabeth-Krankenhaus wurde ein Vorfall, der die Polizei auf den Plan rief. Nachdem ein älterer Herr trotz Notfall-Behandlung verstarb, griffen dessen Angehörige das Krankenhauspersonal an und verletzten sieben Mitarbeiter. Neueste Erkenntnisse belegen, dass die Angreifer einem libanesischen Familien-Clan angehören.
Am Eingang des Elisabeth-Krankenhauses haben seit dem Vorfall Sicherheitsleute die Kontrollen übernommen. Sie patrouillieren über das Gelände, was das Krankenhaus pro Tag 2000 Euro kostet, aber als notwendig erachtet wird.
„Diese Gewalt haben wir noch nie erlebt“
Die Krankenhaussprecherin Dorothee Renzel zeigte sich schockiert von den Geschehnissen: „Das, was hier am Freitag passiert ist, schockiert uns. Das haben wir in diesem Ausmaß noch nicht erlebt.“ Sie betonte, dass die Aggression und Gewalt, der sich das medizinische Personal gegenüber sah, unbegreiflich sei: „Unsere Kolleginnen und Kollegen wollten Leben retten, und diese Aggression macht uns fassungslos.“
Zu den schwer verletzten Personen zählt eine 23-jährige medizinische Mitarbeiterin, die stationär behandelt werden musste.
Clan drang in Behandlungsraum ein, zerschlug Möbel
Der Vorfall begann, als ein älterer Herr wegen eines akuten internistischen Notfalls ins Elisabeth-Krankenhaus eingeliefert wurde. Obwohl die Ärzte um sein Leben kämpften, verstarb der Mann tragischerweise. Laut Aussagen der Polizei, reagierten dessen Angehörige aggressiv, als ihnen die traurige Nachricht überbracht wurde. Sie schrien, schlugen und traten die Mitarbeiter, drangen in einen Behandlungsraum ein und beschädigten Möbel und medizinische Geräte.
Krankenhausgeschäftsführer Peter Berlin im Interview: „Bei jemandem, der im Krankenhaus die Sicherheit unserer Mitarbeiter gefährdet, erwarte ich maximale Strafverfolgung und Straferwartung.“
Der Polizeisprecher Matthias Werk erklärte gegenüber BILD: „Der Tatverdächtige gehört einer uns bekannten Clan-Familie an, die die Familie als Drohmittel nutzte. Deshalb haben unsere Experten des Fachkommissariats zur Bekämpfung von Clan-Kriminalität die Ermittlungen übernommen.“
Am Freitag wurde ein 41-jähriger Mann mit türkisch-libanesischer Abstammung festgenommen, allerdings am Abend wieder freigelassen. Wie viele Personen insgesamt an dem Übergriff beteiligt waren, ist bislang unklar und wird von der Polizei noch untersucht.
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