Vor fünf Jahren, am 16. Januar 2020, beschloss die damalige Bundesregierung unter Angela Merkel einen umfangreichen Kohleausstieg, der bis 2038 geltend sein sollte. Diese Entscheidung zielte darauf ab, die Braunkohleländer, insbesondere Brandenburg, zu transformieren und gleichzeitig erneuerbare Energien zu fördern. Doch die Auswirkungen zeigen sich bis heute: Während der Ausstieg größtenteils eingehalten wird, bleibt die Versorgungssicherheit aufgrund verschiedener Herausforderungen auf der Strecke, wie RBB24 berichtet. Besonders der Ukraine-Krieg und die daraus resultierenden Energieengpässe haben den Prozess zusätzlich erschwert. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke bleibt jedoch optimistisch und will am vereinbarten Ausstiegsdatum festhalten, während Energieversorger Leag sich auf erneuerbare Energien umorientiert.
Strommix im Wandel
Die Bundesnetzagentur veröffentlichte kürzlich die neuesten Zahlen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien. Im Jahr 2024 stieg die installierte Leistung um 20 Gigawatt, was fast 60 Prozent der gesamten deutschen Stromerzeugung ausmacht. Diese Vielzahl an neuen Anlagen wird durch vereinfachte Genehmigungen begünstigt, wie die Bundesnetzagentur feststellt. Insbesondere Solar- und Windenergie haben schnell an Bedeutung gewonnen, während die Kohleverbrennung auf einem historischen Tiefpunkt angelangt ist. Allerdings bleibt die Braunkohle wegen der gestiegenen Gaspreise teilweise attraktiv.
Angesichts dieser Entwicklungen ist die Versorgungssicherheit laut Experten momentan auf einem stabilen Niveau, auch wenn die Herausforderungen gemäß den Aussagen von Fachleuten wie Bernd Hirschl und Leonhard Probst stetig an Bedeutung gewinnen. Um auch in Zukunft eine sichere Energieversorgung gewährleisten zu können, müssen dringend neue konventionelle Kraftwerke gebaut und bestehende Netze ausgebaut werden. Ein Umdenken in der Kraftwerksstrategie ist vonnöten, um auf die Schwankungen durch erneuerbare Energien adäquat reagieren zu können.
RBB24