Deutsche Umwelthilfe kritisiert LNG-Terminal Rügen als unnötige Belastung für die Insel
Das LNG-Terminal in Mukran auf der Insel Rügen ist heute offiziell in den Regelbetrieb übergegangen. Allerdings fehlt es immer noch an einer Einspeisung von Erdgas. Die geplante Auktion zur Vergabe der Terminal-Kapazitäten musste verschoben werden, und es sind bisher keine Buchungen für das Terminal verzeichnet.
Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der Deutschen Umwelthilfe (DUH), äußerte sich zu diesem Thema: „Niemand will es, keiner braucht es: Das LNG-Terminal auf Rügen ist eine teure und unnötige Investitionsruine. Nachdem das Projekt gegen den Willen der Menschen vor Ort durchgedrückt und dafür schwere Umweltzerstörungen in Kauf genommen wurden, fehlt nun die Nachfrage. Das ist auch kein Wunder, die Gas-Speicher sind voll und die drohende Mangellage nie eingetreten. Bisher konnte sich die Betreiberfirma Deutsche Regas damit rechtfertigen, dass der Regelbetrieb noch nicht zugelassen war, aber das ändert sich ab heute. Die angekündigten LNG-Tanker sind nicht in Sicht. Diese Industrieruine hat die Insel nicht verdient. Das Projekt muss so schnell wie möglich rückabgewickelt werden und die Terminalschiffe abgezogen werden. Wir haben bereits Widerspruch gegen die Betriebsgenehmigung des Terminals eingelegt und werden alle verfügbaren rechtlichen Mittel ausschöpfen.“
Die Kritik von Zerger spiegelt die Ablehnung vieler Menschen vor Ort wider. Das LNG-Terminal wird als unnötig und belastend für die Insel angesehen. Nicht nur wurden schwere Umweltschäden in Kauf genommen, sondern es fehlt auch die Nachfrage für das Erdgas. Die Betreiberfirma Deutsche Regas hat sich bisher hinter der Tatsache versteckt, dass der Regelbetrieb noch nicht zugelassen war. Doch ab heute gibt es keine Ausreden mehr. Es bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen mit der Situation umgehen wird.
Die Deutsche Umwelthilfe hat bereits rechtliche Schritte eingeleitet, um gegen die Betriebsgenehmigung des Terminals vorzugehen. Sie fordert eine schnelle Rückabwicklung des Projekts und den Abzug der Terminalschiffe. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob die Kritik der Umweltschützer Gehör findet.