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Neonazi-Demo in Berlin scheitert an massiven Gegenprotesten!

Am 23. März 2025 fand im Berliner Stadtteil Friedrichshain eine rechtsextremistische Demonstration statt, die nach rund vier Stunden vorzeitig beendet wurde. Laut den Informationen von Tagesspiegel waren an der Neonazi-Demo etwa 850 Teilnehmer beteiligt, die unter dem Motto „Für Recht und Ordnung. Gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt“ unterwegs waren. Die Teilnehmerzahl war damit höher als bei ähnlichen Protesten in den vergangenen Monaten. Der Organisator der Veranstaltung war der ehemalige AfD-Kommunalpolitiker Ferhat Sentürk, der ursprünglich mit etwa 1.200 Teilnehmern gerechnet hatte.

Die Polizei war mit einem massiven Aufgebot von rund 1.500 Einsatzkräften vor Ort, um die Neonazis von den zahlreichen Gegendemonstranten zu trennen. Über 2.000 Menschen hatten sich mobilisiert, um gegen die rechtsextreme Versammlung zu protestieren. Die Stimmung war angespannt, und die Polizei musste wiederholt Pfefferspray einsetzen, als Gegendemonstranten versuchten, Absperrungen zu durchbrechen. Es kam zu Rangeleien zwischen den verschiedenen Lagern, was letztlich zur Entscheidung führte, die Versammlung aufzulösen.

Festnahmen und Auseinandersetzungen

Insgesamt wurden bei den Auseinandersetzungen zahlreiche Festnahmen gemeldet. mehr als 80 Personen aus dem rechten Lager wurden aufgrund verfassungswidriger Symbole, Beleidigungen sowie Körperverletzungen und Widerstandsdelikten festgenommen. Auch bei den Gegendemonstranten gab es über 20 Festnahmen wegen Widerstands und Landfriedensbruchs. Dies ist ein deutliches Zeichen für die zunehmende Gewaltbereitschaft innerhalb der rechtsextremen Szene, die selbst im vergangenen Jahr 25.660 Delikte verzeichnete, was einem Anstieg um 22,4 % im Vergleich zu 2022 entspricht, wie Verfassungsschutz berichtet.

Elf Einsatzkräfte wurden verletzt, wobei acht der Verletzungen auf die Lautstärke einer Bussirene zurückzuführen sind. Verkehrsbehinderungen in Berlin-Friedrichshain und Mitte waren während der Demonstrationen unvermeidlich, da zahlreiche Straßen gesperrt werden mussten. Der geplante Marsch, der vom Ostkreuz über die Frankfurter Allee zur Rigaer Straße führen sollte, wurde nicht durchgeführt, nachdem die Versammlung aufgelöst wurde. Nach dem Ende der Demo wurden die Neonazi-Teilnehmer in kleinen Gruppen zur Bahn geleitet.

Rechtsextremismus im Aufwind

Diese Veranstaltung war bereits die dritte Demonstration von Rechtsextremisten, die seit Dezember 2024 unter dem gleichen Titel stattfand. Vor einem Monat hatten sich etwa 150 Neonazis versammelt, im Dezember waren es rund 60 Teilnehmer. Hintergrund dieser Mobilisierung ist ein bemerkenswerter Anstieg des rechtsextremistischen Personenpotenzials in Deutschland, das laut dem Verfassungsschutz im Jahr 2023 auf insgesamt 40.600 Personen geschätzt wird, was einen Anstieg von 1.800 Personen im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Zusätzlich wurde der Themenkomplex „Migration und Asyl“ für Rechtsextremisten immer bedeutender, während die Anzahl der rechtsextremistischen Demonstrationen im Jahr 2023 mit insgesamt 367 einen Höchststand seit den Corona-Schutzmaßnahmen erreichte. Dies deutet darauf hin, dass die gesellschaftliche und politische Lage in Deutschland weiterhin von Spannungen geprägt ist und die Gefahr von gewaltorientiertem Rechtsextremismus im Land wächst. Derzeit ist es wichtiger denn je, solcherlei Entwicklungen zu beobachten und entsprechend zu dokumentieren.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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