Rechtsextremisten attackieren Zelle79 in Cottbus – Staatsanwaltschaft ermittelt!

Cottbus, Deutschland - Ein alternatives Hausprojekt in Cottbus, bekannt als „Zelle79“, wurde am späten Freitagabend mutmaßlich von einer Gruppe Rechtsextremisten angegriffen. Laut rbb24 zündeten etwa fünf, teilweise vermummte Personen Böller und Leuchtfackeln und riefen dabei verfassungsfeindliche Parolen. Die Attacke führte zu Beschädigungen an der Haustür und der Fassade des Hauses, letztendlich gab es jedoch keine Verletzten. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs gegen Unbekannt aufgenommen.
Die Angreifer äußerten unter anderem Parolen wie „Adolf Hitler Hooligans“ und warfen pyrotechnische Fackeln in den Hinterhof und auf das Gebäude. Ein Brandsatz verursachte einen kleinen Brand im Hinterhof, der glücklicherweise von den Bewohnern selbst gelöscht werden konnte. Die Polizei traf etwa 20 Minuten nach dem Angriff ein, wie die Tagesspiegel berichtet.
Zielgerichteter Einschüchterungsversuch
Ricarda Budke, Sprecherin der „Initiative Sichere Orte Südbrandenburg“, kritisierte den Vorfall als gezielten Einschüchterungsversuch durch organisierte rechte Strukturen. Diese Attacke reiht sich in eine wachsende Zahl von rechten Übergriffen in der Region ein, darunter auch Angriffe auf Jugendclubs in Spremberg und Senftenberg sowie auf das Kulturhaus Altdöbern. In der Woche vor diesem Vorfall wurden sogar fünf mutmaßliche Rechtsterroristen in Südbrandenburg festgenommen.
Das Hausprojekt „Zelle79“ ist sich der Gefahr bewusst und berichtete über einen vorherigen Angriff bereits am 28. März. Um sich besser gegen solche Vorfälle zu wappnen, hat die neu gegründete Initiative das Ziel, soziale, politische und subkulturelle Orte zu vernetzen und einen Widerstand gegen rechte Angriffe zu organisieren.
Kontekst der rechten Gewalt in Deutschland
Rechtsextreme Gewalt ist in Deutschland ein wachsendes Problem. Laut einem Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung wurden 2020 insgesamt 23.604 rechtsmotivierte Straftaten registriert, wobei die Zahl der Gewalttaten auf 1.092 anstieg. Bundesinnenminister Horst Seehofer hat Rechtsextremismus als die größte Bedrohung für die Sicherheit in Deutschland bezeichnet. Dies zeigt, dass Vorfälle wie der Angriff auf das Hausprojekt in Cottbus Teil eines größeren Musters von Gewalt und Einschüchterung sind, das die politische Landschaft der Bundesrepublik prägt.
Die Taten sind oft das Ergebnis einer Radikalisierung, die häufig über das Internet stattfindet. Die Täter sind in vielen Fällen mit rechtsextremen Ideologien vertraut und handeln in einem Umfeld, das sie dazu ermutigt, ihre Überzeugungen gewaltsam auszuleben.
Details | |
---|---|
Ort | Cottbus, Deutschland |
Quellen |