Brücken-Sperrung an der Wuhlheide: Hohe Einsturzgefahr für Verkehr!

Wegen akuter Einsturzgefahr ist die Brücke an der Wuhlheide in Berlin-Oberschöneweide komplett gesperrt. Verkehr umgeleitet.
Wegen akuter Einsturzgefahr ist die Brücke an der Wuhlheide in Berlin-Oberschöneweide komplett gesperrt. Verkehr umgeleitet. (Symbolbild/Mein Berlin)

Wuhlheide, Berlin, Deutschland - Die Brücke an der Wuhlheide in Berlin-Oberschöneweide wurde aufgrund gravierender Schäden seit Ende April vollständig gesperrt. Der Autoverkehr wird umgeleitet, während die darunter liegende Kreuzung Edisonstraße/Treskowallee ab sofort ebenfalls für jegliche Verkehrsarten, einschließlich Fahrzeuge, Straßenbahnen und Fußgänger, gesperrt ist. Die Brücke selbst ist seit Anfang Mai nicht mehr passierbar. Der Zustand des Bauwerks, welches 1989 als neunfeldriges Spannbetonbauwerk errichtet wurde, ist derart besorgniserregend, dass ein Versagen nicht ausgeschlossen werden kann. Die Schäden, die durch eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR) verursacht wurden, sind so massiv, dass bereits ein sofortiger Abriss der Brücke in Betracht gezogen wird.

Die Verkehrssituation wird durch zusätzliche Umleitungen kompliziert, da auch der Abriss anderer Brücken, wie der Ringbahnbrücke im Westen Berlins, Verkehrsbehinderungen zur Folge hat. Die BVG hat kurzfristig ein Inselkonzept zur Umleitung der Straßenbahnlinien entwickelt. Insbesondere die Linien M17, 21, 27, 37 und 67 sind betroffen. Für die Linie 67 wird eine Verlängerung angeboten, um den Umstieg in die S-Bahnen zu erleichtern. Um den Verkehr zu entlasten, erfolgt eine Umleitung des motorisierten Verkehrs über die Straße An der Wuhlheide und die Rummelsburger Straße. Zusätzlich wurden Parkflächen unterhalb der Brücke gesperrt.

Schädigung durch Alkali-Kieselsäure-Reaktion

Die Brücke weist, wie bereits erwähnt, zeichenspezifische Schädigungen durch die Alkali-Kieselsäure-Reaktion auf. Diese chemische Reaktion kann zu erheblichen Schäden im Beton führen und ist nicht zu stoppen, sobald sie sich gebildet hat. In der Folge sind Instandsetzungs- oder sogar Neubau-Maßnahmen erforderlich. Um solche Schäden zu vermeiden, sind umfangreiche Untersuchungen vor baulichen Maßnahmen an Bestandsbeton entscheidend. Das Finger-Institut hat sich auf die Forschung und Diagnostik von AKR-Schädigungen spezialisiert und bietet verschiedene Verfahren zur Überprüfung und Prophylaxe an.

Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz hat bereits einen Krisenstab eingerichtet, der aus Vertretern der Polizei, Feuerwehr, BVG, Verkehrsmanagement und dem Bezirk besteht. Dieser prüft laufend Möglichkeiten zur Minderung der verkehrlichen Auswirkungen und bewertet den aktuellen Zustand der Brücke, der als „nicht ausreichend“ eingeschätzt wird. Ein jüngst verkürzter Prüfzyklus nach DIN 1076 zur Zustandsüberwachung der Brücke wurde im Jahr 2017 eingeführt, nachdem die ersten Anzeichen von Schädigungen sichtbar wurden und eine Lastbeschränkung für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen angeordnet wurde.

Die Brücke und die Umleitung der Verkehrsbauten unterliegen einer engen Überwachung, um sicherzustellen, dass die Verkehrsbeziehungen unterhalb der Brücke, trotz der Baustelle, nicht vollständig beeinträchtigt sind. Weitere Informationen zur Verkehrslage sind auf der offiziellen Webseite der Berliner Verkehrsinformationen einzusehen.

Für die kommenden Tage wird mit weiteren Verkehrsbehinderungen zu rechnen sein, während die Behörden Lösungen finden, um die Sicherheit und den Verkehrsfluss in diesem Bereich so gut wie möglich zu gewährleisten.

Weitere Details zu den laufenden Maßnahmen und der Fortschritt in der Baumaßnahme können unter den jeweiligen Links zu den Berichten von Tagesschau, Berlin.de und Uni Weimar verfolgt werden.

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Ort Wuhlheide, Berlin, Deutschland
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