Syrischer Migrant fordert 4.000 Euro monatlich für seine Familie: „Wir kommen so nicht zurecht“
Die Diskussion um die finanzielle Unterstützung syrischer Migranten in Österreich hat eine neue Wende genommen. Ein syrischer Familienvater, der mit seiner sechsköpfigen Familie in Wien lebt, erklärte, dass die derzeitigen Unterstützungszahlungen nicht ausreichen, um ein angemessenes Leben zu führen. Diese Aussage kommt kurz nachdem eine andere syrische Familie mit ihrer monatlichen Mindestsicherung von 4.600 Euro für Aufsehen gesorgt hat.
Lebenskosten einer großen Familie
Der betroffene Familienvater, der gemeinsam mit seiner Frau und seinen vier Kindern aus Syrien nach Österreich geflüchtet ist, schilderte der Zeitung Heute seine schwierige finanzielle Situation. Aktuell beläuft sich die Unterstützung durch das Arbeitsmarktservice (AMS) für ihn und seine Frau jeweils auf 850 Euro. Zusätzlich erhalten sie rund 750 Euro Familienbeihilfe für die Kinder. Insgesamt stehen der Familie somit 2.450 Euro monatlich zur Verfügung.
In Wien gibt es jedoch zusätzlich pro Kind monatlich 312,08 Euro aus der Mindestsicherung. Dieser Betrag war dem Vater offenbar nicht bekannt, erhöht aber das Einkommen der Familie auf knapp 3.700 Euro.
„Nur Second Hand-Kleidung für die Kinder“
Obwohl das Familieneinkommen knapp 3.700 Euro erreicht, betont der Familienvater, dass das Geld oft nicht ausreicht. „Wenn ich Kleidung für die Kinder kaufen will, geht sich das manchmal nicht aus. Wir kaufen nur Second-Hand-Kleidung“, sagt er. Die steigenden Lebenshaltungskosten und der Bedarf an angemessenem Wohnraum machen die finanzielle Lage der Familie schwierig.
Vergleich mit einer anderen Familie
Laut eigenen Angaben versucht er mit seiner Familie, trotz der schwierigen Bedingungen, so schnell wie möglich Arbeit zu finden. „Wir möchten arbeiten und uns ein besseres Leben aufbauen. Aber momentan brauchen wir mehr finanzielle Unterstützung“, erklärt er weiter. Als Familienvater weiß er, wie herausfordernd es sein kann, das tägliche Leben mit vier Kindern zu meistern.
Er führte aus, dass die Mindestsicherung der anderen bekannten syrischen Familie von 4.600 Euro ebenfalls nicht ausreiche. Für seine eigene Familie bräuchte er mindestens 4.000 Euro monatlich, um alle notwendigen Ausgaben wie Kleidung, Lebensmittel und Bildungskosten zu decken. Er schlägt eine Aufteilung vor: 2.000 Euro für die Kinder und 2.000 Euro für sich und seine Frau.
Politische Maßnahmen zur Prävention
Dieser Fall wirft wichtige Fragen über die Integrationspolitik und die finanzielle Unterstützung für Flüchtlingsfamilien in Österreich auf. Eine zentrale Maßnahme zur Verbesserung der Situation könnte in der Schaffung von mehr integrativen Arbeitsplätzen liegen. Durch gezielte Bildungs- und Arbeitsmarktprogramme könnten Migranten schneller in den Arbeitsmarkt integriert werden, wodurch die Abhängigkeit von Sozialleistungen verringert würde.
Darüber hinaus sollte die Regierung transparente und faire Berechnungsgrundlagen für Sozialleistungen schaffen, um Missverständnisse zu vermeiden. Eine engmaschigere Beratung und Betreuung der Familien könnte verhindern, dass notwendige Unterstützungen übersehen werden.
Insgesamt könnte eine intensivere politische Diskussion über die Verteilung und Höhe der Sozialleistungen dazu beitragen, ein faires und angemessenes System zu entwickeln, das sowohl die Bedürfnisse der Migranten als auch die der einheimischen Bevölkerung berücksichtigt.
– NAG