Ein irakischer Abschiebe-Häftling, der am Donnerstag aus einem Termin mit irakischen Behörden in Halle an der Saale fliehen konnte, sorgt für Aufsehen. Der 37-Jährige, der zuvor in Dresden in Abschiebehaft saß, sollte dort Papiere für seine Ausweisung erhalten. Im Zuge dieser Besprechung mit einer irakischen Delegation in einem Gebäude des Landesverwaltungsamtes gelang ihm jedoch die Flucht.
Der Mann wurde ursprünglich vom Freistaat Sachsen an die Kollegen in Sachsen-Anhalt überstellt, um die notwendigen Papiere für seine Rückführung zu beschaffen. Die Anhörung fand dieses Mal im benachbarten Bundesland statt, was anscheinend nicht ohne Komplikationen ablief. „Unverzüglich nach Entweichung der Person wurde die europaweite Fahndung eingeleitet“, erklärte Ingolf Ulrich (58) von der Landesdirektion Sachsen. Bislang ist jedoch unklar, wie der Mann entkommen konnte.
Überstellung nach Sachsen-Anhalt
Für die Passbeschaffung wurde der Häftling zur Anhörung nach Halle geschickt. Die Anhörung sollte im Landesverwaltungsamt stattfinden, wo auch eine irakische Delegation anwesend war. Während dieses Treffens nutzte der 37-Jährige eine Gelegenheit zur Flucht. „Wie genau ihm die Flucht gelang, ist noch unklar“, fügte Ulrich hinzu.
Hintergrund des flüchtigen Häftlings
Der Iraker war im Jahr 2015 nach Deutschland eingereist und hatte einen Asylantrag gestellt, welcher jedoch abgelehnt wurde. Zuletzt lebte der 37-Jährige in Riesa, Sachsen. Zwischen 2018 und 2021 saß er drei Jahre lang in Haft, zunächst in Untersuchungshaft und dann nach seiner Verurteilung als banden- und gewerbsmäßiger Schleuser.
„Von 2018 bis 2021 befand sich die Person in Haft“, bestätigte Ulrich. Nach seiner Freilassung tauchte er jedoch am 21. April 2023 unter und konnte erst am 26. August 2024 wieder festgenommen werden. Seitdem saß er in Dresden in Abschiebehaft. Die genauen Umstände seiner Flucht bleiben weiterhin ein Rätsel.
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