Esprit schließt alle Filialen in Deutschland – 1300 Mitarbeiter verlieren Job
Für die über 50 Esprit-Geschäfte in Deutschland gibt es diesmal kein Entkommen vor dem endgültigen Aus. Bis Ende des Jahres plant der Modekonzern, alle seine Filialen in Deutschland zu schließen. Im Zuge dessen verlieren rund 1300 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.
Bereits im Mai hat Esprit Insolvenz angemeldet, und nun wird der Verkauf der Markenrechte für das europäische Geschäft an den britischen Finanzinvestor Alteri durchgeführt. Alteri übernimmt jedoch weder die Filialen noch die Mitarbeiter.
Die gesamte Abwicklung der Filialen steht unmittelbar bevor, inklusive des Abverkaufs der verbleibenden Produkte. Aktenkundig ist auch, dass der Gläubigerausschuss der sieben insolventen deutschen Esprit-Gesellschaften diese Transaktion bereits genehmigt hat.
Auswirkungen auf den deutschen Modemarkt
Die Schließung der Esprit-Filialen stellt nicht nur eine unmittelbare Belastung für die betroffenen Mitarbeiter und deren Familien dar, sondern hinterlässt auch eine Lücke im deutschen Einzelhandel für Mode. Deutschland ist nämlich der wichtigste Markt für Esprit, und das Unternehmen war weithin als eine feste Größe im Modehandel bekannt.
Obwohl Esprit als Marke weiter bestehen soll, bleibt unklar, in welcher Form die Produkte künftig in Deutschland vertrieben werden. Alteri besitzt bereits andere Modeunternehmen wie CBR Fashion, die für ihre Marken Street One und Cecil bekannt sind. Dies könnte einen Hinweis darauf geben, wie Esprit in der Zukunft im deutschen Markt neu aufgestellt wird.
Keine Auswirkungen auf internationale Geschäfte
Der internationale Markt bleibt von dieser Insolvenz unberührt. Esprit ist in rund 40 Ländern weltweit tätig, und das Hauptquartier des Konzerns liegt in Hongkong. Wichtige Regionen wie Frankreich, Belgien, Österreich und Skandinavien sind ebenfalls Teil des Netzwerkes, integriert über verschiedene Tochtergesellschaften.
Rückblick und Zukunftsszenarien
Esprit hatte bereits 2020 ein Schutzschirmverfahren für mehrere deutsche Gesellschaften eingeleitet, bei dem rund 50 Filialen geschlossen und etwa 1100 Stellen gestrichen wurden. Nun, zwei Jahre später, folgt der endgültige Abschied von den an deutschen Standorten betriebenen Geschäften.
Präventive Maßnahmen der Politik
Solche drastischen Entwicklungen könnten durch eine engere Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft möglicherweise vermieden werden. Ein früheres Eingreifen durch finanzielle Hilfen und Förderprogramme hätte Esprit vielleicht genügend Spielraum gegeben, sich neu zu positionieren. Eine klare und transparente Kommunikation sowie flexible Arbeitsmodelle könnten ebenfalls dabei helfen, Unternehmen wie Esprit in Krisenzeiten besser zu unterstützen. Zukünftig sollte die Regierung gesichertere Rahmenbedingungen schaffen, um derartige Massenarbeitslosigkeit zu verhindern und die Stabilität im Einzelhandel zu fördern.
Indem diese präventiven Maßnahmen ergriffen und effektiv umgesetzt werden, könnten ähnliche Ereignisse in Zukunft verhindert werden. Konsistente Unterstützung und eine vorausschauende Wirtschaftspolitik sind Schlüsselfaktoren dafür, dass Unternehmen nicht in eine existenzielle Krise abrutschen und Arbeitnehmer ihren sicheren Arbeitsplatz behalten können.
– NAG