Die Wuppertaler „Schwimmoper“ zieht normalerweise viele Schwimmbegeisterte an. Doch der Sporttempel sieht sich gezwungen, an Wochenenden für eine Stunde die Pforten zu schließen. Der Grund: Anhaltende Störungen, insbesondere durch Gruppen junger ausländischer Männer, die das Nichtschwimmerbecken zum Schauplatz von Auseinandersetzungen machen.
Alexandra Szilagowski, die Leiterin des Sport- und Bäderamtes in Wuppertal, beschreibt die Szenerie als zunehmend besorgniserregend. „Übergriffe und Belästigungen, oftmals ausgehend von Gruppierungen, die im Becken oder auf der Tribüne übellaunig sind, sind keine Seltenheit mehr“, berichtet Szilagowski der „Bild“. Die Probleme machten auch vor den Umkleidekabinen nicht halt und beinhalteten Berichten zufolge sogar sexuelle Belästigungen.
Vergebliche Hausverbote
Versuche, die Unruhestifter mit Hausverboten zu bändigen, scheiterten kläglich. Sicherheitskräfte mussten allein im Juli zwölfmal eingreifen, vorrangig aufgrund von Auseinandersetzungen mit Jugendlichen, die oft nur bedingt schwimmfähig sind. „Hausverbote sind leider wirkungslos, da viele einfach zurückkommen“, erklärt Szilagowski frustriert. Verpackt in preiswerten Eintrittsgebühren von 1,50 Euro, wird das Bad selbst für Nichtschwimmer zu einer kurzweiligen, allerdings häufig störenden Attraktion.
Personalmangel erschwert die Durchführung von Ausweiskontrollen, die potenziell problematische Gäste aussondern könnten. Ohne das notwendige Personal, um am Eingang effektiv zu kontrollieren, bleibt dieser Schritt bislang ein Wunschgedanke.
Neue Maßnahmen und Reaktionen der Badegäste
Mit der Einführung der täglichen einstündigen Schließpause am Wochenende hofft die „Schwimmoper“, die angespannte Situation in den Griff zu bekommen. Diese Maßnahme trat am vergangenen Wochenende erstmalig in Kraft und wurde von den treuen Schwimmern mit Verständnis aufgenommen. „Es gibt keine Beschwerden seitens der regulären Gäste, was mich sehr zuversichtlich stimmt“, so Szilagowski weiter.
Das Sport- und Bäderamt betont nachdrücklich, dass alle Badegäste willkommen sind, die die Regeln respektieren. Besondere Bedeutung misst man dem Ziel zu, dass Kinder weiterhin angstfrei schwimmen lernen können. Sicherheit und Ordnung sollen so auch in den belebten Phasen gewährleistet bleiben.
Mehr zu den aktuellen Entwicklungen und Hintergründen, wie www.focus.de in einem Artikel berichtet.