Die Situation in den Berliner Zoo und Tierpark ist dramatisch: Seit dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bleiben die Tore sowohl für Besucher als auch für die dringend benötigten Einnahmen geschlossen. Zoo und Tierpark rufen nun eindringlich zur Spende auf, während die tägliche Belastung durch Betriebskosten von rund 150.000 Euro die Kassen enorm belastet. Diese Kosten beinhalten nicht nur die Pflege und Ernährung der etwa 30.000 Tiere, sondern auch die Gehälter der Mitarbeiter. Laut B.Z. hatten die beiden Einrichtungen allein in der letzten Woche einen Umsatzverlust von etwa einer halben Million Euro zu verzeichnen.
Finanzielle Unterstützung gefordert
Die Schließung der Tierparks ist nicht nur eine Herausforderung für die Tiere, sondern auch für diefinanzielle Existenz der Institutionen selbst. Besonders der Tierpark steht am Abgrund, nachdem frühere Krisen wie die Corona-Pandemie und die Geflügelpest bereits Rücklagen einigermaßen aufgebraucht haben. Zoo-Direktor Andreas Knieriem erklärte: „Die vorübergehende Schließung reißt eine große Lücke in unsere Einnahmen.“ Angesichts dieser Situation bemüht sich der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) um staatliche Unterstützung. VdZ-Geschäftsführer Volker Homes forderte die Schaffung eines Staatsfonds, der gefährdete Zoos bei finanziellen Verlusten während solcher Schließungen unterstützen könnte. „Die wirtschaftlichen Folgen sind enorm“, warnte Homes gegenüber t-online.
Die Maul- und Klauenseuche ist erstmals seit über 35 Jahren wieder in Deutschland aufgetreten, wobei der erste Fall in einer Wasserbüffel-Herde in Brandenburg entdeckt wurde. Die Abteilung für Tiergesundheit stellt klar, dass ein weiterer Ausbruch katastrophale Folgen hätte, sowohl für den Artenschutz als auch für die finanziellen Mittel der Zoos. „Ein einzelner Ausbruch könnte dazu führen, dass bis zu 700 Tiere eingeschläfert werden müssen“, erklärte Knieriem besorgt. Die weitreichenden Folgen sind dramatisch: Die Gefahr einer massiven Leerstände in den Gehegen könnte zum Verlust des Tierbestandes führen, was insbesondere zum 180. Geburtstag des Berliner Zoos am 1. August eine erschreckende Aussicht ist. Bis zur Klärung der Situation bleibt ungewiss, wann Zoo und Tierpark wieder öffnen können.
BZ Berlin