Die Zukunft des Zahlungsverkehrs: Konto-zu-Konto-Zahlungen und deren Auswirkungen auf die Finanzlandschaft
Im Jahr 2025 stehen Entscheidungen und Entwicklungen im Zahlungsverkehr an, die die Art und Weise, wie Verbraucher und Unternehmen Transaktionen abwickeln, grundlegend verändern könnten. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Capgemini Research Institute hat die zunehmende Bedeutung von Sofortüberweisungen und Konto-zu-Konto-Zahlungen hervorgehoben, die in der Zukunft die dominierenden Methoden im bargeldlosen Zahlungsverkehr darstellen könnten.
Veränderungen in der Zahlungslandschaft
Der Fokus des World Payments Report 2025 liegt auf der massiven Zunahme bargeldloser Transaktionen, die im Jahr 2023 bereits ein Volumen von 1.411 Milliarden erreichten und bis 2028 auf voraussichtlich 2.838 Milliarden anwachsen könnten. Insbesondere die Region Asien-Pazifik sorgte mit einem Anstieg von 20 Prozent für Aufsehen, während Europa und Nordamerika deutlich langsamer wuchsen.
Nils Jung, Leiter der Zahlungsabwicklung bei Capgemini Invent in Deutschland, beschreibt die Situation als Wendepunkt, an dem Banken und Zahlungsdienstleister gemeinsam vom Trend zu Echtzeitzahlungen betroffen sind. Der Bericht zeigt auf, dass Verbraucher zunehmend ein sofortiges Zahlungserlebnis erwarten, was die Institutionen unter Druck setzt, entsprechende Lösungen anzubieten.
Bedeutung von Instant Payments
Die schnelle und kostengünstige Abwicklung von Zahlungen durch A2A (Account-to-Account) Systeme könnte die bestehenden Kartensysteme erheblich herausfordern. Prognosen deuten darauf hin, dass A2A-Zahlungen 15-25 Prozent des zukünftigen Wachstums des Kartenzahlungsvolumens ersetzen könnten. Diese Entwicklungen sind nicht nur für die Verbraucher von Bedeutung, sondern könnten auch erhebliche Auswirkungen auf die Einnahmen von Finanzinstituten haben, die sich auf Interbankenentgelte und Zinsgebühren stützen.
Herausforderungen der Banken
Die Umstellung auf Sofortüberweisungen verläuft jedoch nicht ohne Schwierigkeiten. Viele Banken sind unzureichend auf die kommenden Veränderungen vorbereitet, da Bedenken hinsichtlich Betrugs und fehlender Schutzmaßnahmen dominierten. Gerade einmal 5 Prozent der Banken verfügen über die notwendige technologische und geschäftliche Bereitschaft, um in diesem Wettbewerbsumfeld als Vorreiter zu agieren.
Open Finance als Transformator
Eine wesentliche Entwicklung in diesem Umfeld ist die zunehmende Verbreitung von Open Finance, die über das Konzept des Open Banking hinausgeht und vielseitige finanzielle Dienstleistungen einfügt. Sie könnte die Effizienz in der Rechnungsabwicklung und im Cashflow-Management der Unternehmen radikal steigern. Trotz Herausforderungen durch unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen zeigen Länder wie Australien, Brasilien und Indien bereits Fortschritte, um ein offenes Finanzsystem zu etablieren.
Schlussfolgerungen und Ausblick
Die Ergebnisse der Capgemini-Studie unterstreichen nicht nur die Dringlichkeit, mit der sich die Zahlungsbranche weiterentwickeln muss, sondern auch das Potenzial zur Schaffung eines zugänglicheren, effizienten und benutzerorientierten Zahlungsökosystems. Es bleibt abzuwarten, inwieweit Banken und Unternehmen in der Lage sein werden, sich schnell anzupassen und innovative Lösungen zu implementieren, die den Anforderungen von Verbrauchern und dem sich wandelnden Markt gerecht werden.