Das Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg in Neuruppin steht vor drastischen Einschnitten aufgrund massiver finanzieller Probleme. Wie die Deutsche Presse-Agentur (DPA) berichtet, kündigte die Krankenhausleitung an, dass bis zu 100 Beschäftigte entlassen werden müssen und eine Fachabteilung, die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG), zum Jahresende geschlossen wird. Diese Umstrukturierungen sind nötig, um ein Millionendefizit zu bewältigen, welches das Klinikum belastet. Der Landkreis, der als Träger fungiert, hat bereits drei Millionen Euro bereitgestellt, um die Situation zu entschärfen, allerdings unter der Bedingung, dass die Fachabteilungen für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Neurochirurgie zu einer sogenannten Kopfklinik verbunden werden.
Finanzielle Krise und Reaktionen
In der kommenden Woche wird ein Krisentreffen zwischen dem Landrat des Kreises Ostprignitz-Neuruppin, Ralf Reinhardt (SPD), und dem Marburger Bund stattfinden, um die Herausforderungen zu diskutieren. Krankenhaus-Sprecherin Manuela Lenz bestätigte die angekündigten Entlassungen und erklärte, dass die Schließung der MKG-Abteilung ein Schritt sei, der seit Längerem geplant gewesen ist. Stefan Pohlmann, der Geschäftsführer des Marburger Bundes, kritisierte das Vorgehen scharf: „Wie mehr Leistung mit weniger Personal erreicht werden soll, erschließt sich mir jedenfalls nicht.“
Bereits im Jahr 2023 wurden die Schließungen von zwei Fachabteilungen in Aussicht gestellt, doch ein Rettungsplan mit dem Landkreis hatte dies zunächst verhindert. Angesichts der angespannten Finanzlage sind jedoch bereits andere Krankenhäuser in Brandenburg in einer ähnlichen Situation, was die Notwendigkeit einer tragfähigen Lösung unterstreicht. Laut Angaben der Neuruppiner Pro Klinik Holding GmbH beschäftigen die Einrichtungen insgesamt rund 2.700 Mitarbeiter, deren Zukunft nun auf der Kippe steht, während die Klinik selbst gleichzeitig eine Steigerung der Patientenzahl und des Leistungsspektrums anstrebt.
Diese dramatischen Entwicklungen im Neuruppiner Klinikbetrieb werfen ein Schlaglicht auf die wachsenden Schwierigkeiten im Gesundheitswesen der Region, die Pressures durch finanzielle Engpässe und permanente Reformbedarfe verstärkt. Die bevorstehenden Entscheidungen werden nicht nur für die Belegschaft, sondern auch für die Patienten von großer Bedeutung sein, wie tagesspiegel.de und rbb24.de berichten.