Zavet feiert ihre Wurzeln: Ein Rückblick auf die russische Kolonie Alexandrowka!

Zavet feiert ihre Wurzeln: Ein Rückblick auf die russische Kolonie Alexandrowka!

Potsdam, Deutschland - Im Herzen der Russischen Kolonie Alexandrowka in Potsdam findet sich das Restaurant, das zur kreativen Kulisse für die bekannte Berliner Rapperin Zavet wurde. Sie posiert hier selbstbewusst vor der Kamera, geschmückt mit langen, blonden Zöpfen und kleinen Anhängern. Der Raum ist mit Puppen in bestickten slawischen Gewändern dekoriert, während an den Wänden Bilder ferner Städte und bunte Holzdekorationen für ein gemütliches Ambiente sorgen. Aus den Lautsprechern ertönt russische Volksmusik, die an die slawische Kultur erinnert, mit der Zavet eng verbunden ist. Bei einem Gespräch im Restaurant, das sie 2021 zum ersten Mal besuchte, berichtet sie über ihre Faszination für diesen Ort und ihren Wurzeln.

Das Restaurant liegt in der idyllischen Kolonie Alexandrowka, die nördlich der Potsdamer Innenstadt angesiedelt ist. Die Kolonie wurde zwischen 1826 und 1827 von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen für die letzten russischen Sänger eines Chors gegründet und nach Zar Alexander I. benannt, um die engen Beziehungen zwischen den Hohenzollerns und den Romanows zu würdigen. Diese historische Bedeutung machte Alexandrowka zu einem Teil des UNESCO-Weltkulturerbes der Potsdamer Schlösser und Parks, was die Lage für Besucher besonders attraktiv macht.

Die Wurzeln der Russischen Kolonie

Die Gründung der Kolonie fand nach dem Napoleonischen Krieg statt, als Preußen und Russland Verbündete gegen Frankreich wurden. Die Kolonie bestand aus im russischen Stil erbauten Holzhäusern, die ursprünglich den russischen Sängern, die als Geschenke des Zaren am königlichen Hof geblieben waren, als Wohnstätte dienten. Zavet, die im Dorf Alexandrowskoje geboren wurde, legte großen Wert darauf, ihre Herkunft nicht mehr zu verstecken und nutzt ihre Plattform, um diese Elemente ihrer Identität zu feiern.

Im Rahmen des Gesprächs bestellt Zavet traditionelle russische Speisen wie die kalte Suppe Okroschka, Wareniki mit Kirschfüllung und kalten Samowar-Tee, was ihren Bezug zur russischen Kultur unterstreicht. Ihr Musikvideo zum Song „Eisblauer Lada“ wurde ebenfalls in dieser Kulisse gedreht, in dem sie eine typische osteuropäische Tracht und eine Kokoschnik trägt. Diese Verbindung zur Kultur ist für Zavet von großer Bedeutung.

Historischer Kontext und Erhalt der Kultur

Die Architektur in Alexandrowka wurde im Stil eines Hippodroms von Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné entworfen. Die Siedlung umfasst insgesamt zwölf Höhlen mit freistehenden Giebelhäusern sowie eine russisch-orthodoxe Gedächtniskirche, die 1829 geweiht wurde. Diese Strukturen und Gärten, die einst für Musik und Muße vorgesehen waren, sind heute Teil des historischen Erbes, das von der Stadt Potsdam sorgfältig erhalten wird.

Das Alexandrowka-Museum, eröffnet 2005 in Haus Nr. 2, zeigt die Geschichte und Architektur der Kolonie und dokumentiert die engen Beziehungen zwischen den preußischen und russischen Herrscherhäusern. So ist Alexandrowka nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch eine lebendige Kulturszene, die durch Künstler wie Zavet eine Renaissance erlebt.

Die Kolonie ist ein Ort der Begegnung, nicht nur für Touristen, die mit Segways vorbeifahren und die Holzhäuser fotografieren, sondern auch für Künstler, die ihre Wurzeln erkunden und feiern. Zavet ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Musik und persönliche Geschichten durch die kulturellen Verbindungen zwischen Russland und Deutschland weitergetragen werden.

Für Zavet ist Alexandrowka ein Teil ihrer Identität, und durch ihre Kunst bringt sie diese Kultur einem breiteren Publikum näher. Das zeigt auch, wie wichtig es ist, solche historischen Stätten im Bewusstsein der Menschen zu halten und zu würdigen.