Woche der Möglichkeiten: Chancen für Geflüchtete in Berlin entdecken!

Am 18. Juni 2025 startet in Berlin die Woche der Möglichkeiten für Menschen mit Fluchterfahrung, mit Aktions- und Informationstagen.
Am 18. Juni 2025 startet in Berlin die Woche der Möglichkeiten für Menschen mit Fluchterfahrung, mit Aktions- und Informationstagen. (Symbolbild/MB)

Woche der Möglichkeiten: Chancen für Geflüchtete in Berlin entdecken!

Berlin, Deutschland - Heute, am 18. Juni 2025, beginnen die „Woche der Möglichkeiten“ in Berlin, eine Initiative der Jobcenter Berlin Lichtenberg, Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Marzahn-Hellersdorf. Diese Woche wird mit zwei Aktionstagen eröffnet: Der „Tag der Möglichkeiten“ findet im Jobcenter Berlin Friedrichshain-Kreuzberg statt. Parallel dazu wird ein „Markt der Möglichkeiten“ im Jobcenter Berlin Lichtenberg veranstaltet, zusammen mit Jobcenter Berlin Marzahn-Hellersdorf. Der Abschluss dieser Aktionswoche ist für den 25. Juni 2025 im Jobcenter Berlin Mitte mit einem weiteren „Tag der Möglichkeiten“ am Leopoldplatz geplant.

Die Zielgruppe dieser Initiative sind vor allem Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung. Diese Veranstaltung bietet die Gelegenheit, persönliche Gespräche mit Arbeitgebern, Bildungsträgern und Beratern zu führen, und soll den Zugang zu Arbeitsplätzen erleichtern. Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, hebt die bestehenden Hürden beim Zugang zum Arbeitsmarkt für diese Gruppe hervor. Insbesondere Andreas Peikert, Geschäftsführer des Jobcenters Berlin Marzahn-Hellersdorf, betont die Bedeutung von Gesprächen und Teilhabe in diesem Kontext, um die Situation der Betroffenen zu verbessern.

Aktuelle Arbeitsmarktzahlen und Herausforderungen

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt zeigt, dass im Mai 2025 etwa 218.000 Menschen in Berlin ohne Arbeit sind, was einem Anstieg von 19.000 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders betroffen sind Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung; bundesweit ist jede fünfte Person in dieser Gruppe arbeitslos. Für Menschen mit Migrationsgeschichte stellen zusätzliche Hürden wie fehlende Sprachkenntnisse und langwierige Anerkennungsverfahren Herausforderungen dar. Studien belegen, dass der Zugang zum Arbeitsmarkt entscheidend für die ökonomische Unabhängigkeit, die Entlastung des Sozialstaates und die Minderung des demografischen Wandels ist.

Im Rahmen der aktuellen Diskussion um Arbeitsmarktzugang für Geflüchtete zeigt eine Analyse, dass die Arbeitsmarktintegration von Asylsuchenden während der Zuwanderungswelle zwischen 2013 und 2016 diverse Herausforderungen mit sich brachte. Institutionelle Änderungen wurden mittlerweile vorgenommen, um diesen Zugang zu beschleunigen, jedoch dauert die Integration in den Arbeitsmarkt für viele Asylsuchende tendenziell länger als für andere Zuwanderergruppen. Personen, die zwischen 2013 und 2016 einen Asylantrag stellten und blieben, finden jedoch in vielen Fällen schneller Zugang zur Arbeit.

Erfolgsfaktoren und Entwicklungschancen

Ein Großteil der damaligen Asylsuchenden verfügte bereits über Berufserfahrung, viele erwarben ihre Qualifikationen jedoch im Ausland. In Deutschland arbeiten viele Geflüchtete in Berufen mit niedrigeren Qualifikationsanforderungen. Zukünftige Entwicklungen im Arbeitsmarkt könnten durch Maßnahmen zur (Weiter-)Qualifizierung, etwa durch Berufsausbildung oder Studium, unterstützt werden. Die Teilnahme an Sprach- und Integrationskursen wurde in den letzten Jahren durch gesetzliche Regelungen gefördert und zeigt hohe Teilnahmequoten unter Geflüchteten.

Eine interessante Entwicklung ist, dass Unternehmen, insbesondere größere, zunehmend Chancen in der Beschäftigung von Geflüchteten sehen. Beispielsweise beschäftigte im Jahr 2020 knapp jedes vierte Unternehmen Geflüchtete, vornehmlich im Gastgewerbe. Dennoch bleiben Bedenken hinsichtlich sprachlicher Barrieren und formal nicht anerkannten Qualifikationen bestehen.

Die Datenlage über den Arbeitsmarkt zeigt, dass Arbeitslosen-, Beschäftigungs- und SGB II-Hilfequoten wichtige Indikatoren für die Integration von zugewanderten Personen sind. Die Arbeitslosenquote für Ausländer lag im Dezember 2022 insgesamt bei 13,9%, während die SGB II-Hilfequote für Ausländer bei 22,3% lag. Solche Statistiken verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen geflüchtete Menschen konfrontiert sind, und die Notwendigkeit, strukturelle Verbesserungen voranzutreiben.

In Anbetracht des Berliner Pride-Sommers wird die Freitreppe vor dem Jobcenter Berlin Mitte am 25. Juni in Regenbogenfarben gestrichen. Dies soll die Vielfalt in der Arbeitswelt betonen und ein Zeichen für Chancengleichheit setzen. Die „Woche der Möglichkeiten“ ist ein entscheidender Schritt, um die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung weiter voranzutreiben und die Zukunft ihrer Teilhabe aktiv zu gestalten.

Für weitere Informationen und Daten über die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und Migranten, siehe berlin.de, bpb.de und statistik.arbeitsagentur.de.

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OrtBerlin, Deutschland
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