Wirtschaft in Not: Brandenburgs Unternehmen fordern dringend Reformen!
Führende Unternehmen in Brandenburg fordern Unterstützung in der Wirtschaftskrise. Ministerpräsident Woidke lädt zur Industriekonferenz.

Wirtschaft in Not: Brandenburgs Unternehmen fordern dringend Reformen!
Die wirtschaftliche Lage in Brandenburg bleibt angespannt. Viele Unternehmen kämpfen gegen die verstärkten US-Zölle und hohe Energiepreise, die die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie beeinträchtigen. Dies wurde erneut bei der zweiten Brandenburger Industriekonferenz deutlich, die unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Dietmar Woidke stattfand. An der Konferenz nahmen Vertreter von rund 20 Industrieunternehmen, Gewerkschaften, Kammern und Verbänden teil. Woidke forderte entschlossene Maßnahmen, um Unternehmen zu entlasten und die Branche auf einen Wachstumspfad zurückzuführen. „Wir brauchen Entlastungs- und Wachstumsimpulse“, so Woidke, der diese Maßnahmen als kritisch für die Stabilität der Industrie bezeichnete.rbb24 berichtet.
Die gegenwärtigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind nicht allein auf die internationalen Rahmenbedingungen zurückzuführen. Auch die strukturellen Herausforderungen in der Branche, wie die klimagerechte Transformation und Digitalisierung, stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Ralf Schairer, Chef der PCK-Raffinerie, die den Nordosten und Berlin mit Sprit, Heizöl und Kerosin versorgt, äußerte, dass politische Weichenstellungen des Bundes nötig seien, um die Krise zu bewältigen. Er forderte spezifische Änderungen bei der Bepreisung von Kohlendioxid und appellierte an die Bundesregierung, die EU-Vorgaben für erneuerbare Energien nicht zu übertreffen, um die Wettbewerbsfähigkeit nicht weiter zu gefährden.Der Tagesspiegel hebt hervor, dass eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung für die Industrie essenziell ist.
Forderungen und Herausforderungen
Die Teilnehmer der Konferenz forderten unter anderem wettbewerbsfähige Strom- und Gaspreise, weniger Bürokratie und mehr Fachkräfte, auch aus dem Ausland. Wirtschaftsminister Daniel Keller wies auf die Notwendigkeit eines bundesweiten „100-Tage-Sofortprogramms“ zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit hin. Das Programm soll darauf abzielen, eine Entlastung für die Industrie herbeizuführen und die benötigte finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. Dabei sind sich alle einig, dass ein Abbau der Bürokratie für Unternehmen von großer Bedeutung ist. Woidke forderte zudem eine Senkung der Strompreise und eine beschleunigte Netzausbau für die klimaneutrale Energieversorgung.Auf Brandenburgs Regierungsseite wird die Industrie als treibende Kraft für Wertschöpfung und soziale Sicherheit angesehen.
Die IG BCE berichtet von einem dramatischen Arbeitsplatzabbau in rund 80 Unternehmen im Landesbezirk Nordost, was die Gesprächsatmosphäre auf der Konferenz stark prägte. Insbesondere die Stahlindustrie benötigt Unterstützung, während die Sorgen über drohende Insolvenzen und Schließungen immer lauter werden. Etwa 5.000 Industrieunternehmen in Brandenburg beschäftigen rund 100.000 Menschen und sind von der aktuellen Krise spürbar betroffen. Unternehmen haben in den letzten Monaten von einem Rückgang bei Umsätzen, Aufträgen und Beschäftigung berichtet, was die grundsätzliche Stabilität des Standorts weiter gefährdet.
Um für die Industrie ein zukunftssicheres Umfeld zu schaffen, schlagen mehrere Teilnehmer den Gründung eines „Bündnis für Industrie“ in Brandenburg vor. Ein ausgeglichener Plan, der sowohl Gewerbe als auch Politik einbezieht, könnte die Basis für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung sein. Gleichzeitig hat die oppositionelle CDU ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert, jedoch auf drastische Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten und Bürokratiebehinderung gepocht. Ein gemeinsamer Fünf-Punkte-Plan wurde vorgestellt, um Brandenburg als wirtschaftsfreundlichsten und bürokratieärmsten Standort Deutschlands zu positionieren. Die Zeit drängt, um den Herausforderungen zu begegnen und eine positive Wende einzuleiten.