Schließung der Wittstocker Klinik: Bürger kämpfen um ihre Gesundheit!

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Die Schließung des Krankenhauses Wittstock zum 1. Januar 2027 und die Reformpläne der Gesundheitsversorgung in Brandenburg im Fokus.

Die Schließung des Krankenhauses Wittstock zum 1. Januar 2027 und die Reformpläne der Gesundheitsversorgung in Brandenburg im Fokus.
Die Schließung des Krankenhauses Wittstock zum 1. Januar 2027 und die Reformpläne der Gesundheitsversorgung in Brandenburg im Fokus.

Schließung der Wittstocker Klinik: Bürger kämpfen um ihre Gesundheit!

Am 20. November 2025 äußerte sich die Brandenburger Gesundheitsministerin Britta Müller zur geplanten Schließung des Krankenhauses in Wittstock, gelegen im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Trotz berechtigter Besorgnis über die Gesundheitsversorgung in der Region, stellte sie klar, dass die aktuelle Rechtslage gegen den Erhalt der Klinik spricht. Müller betonte, dass die flächendeckende Versorgung nicht gefährdet sei. Um diesen Punkt zu verdeutlichen, verwies sie auf die bestehende Situation, in der Wittstock bereits jetzt keine Grundversorgung bieten könne; Patienten, die unter Schlaganfällen oder Unfällen leiden, müssen in andere Städte verlegt werden.

Die Klinik in Wittstock offeriert aktuell überwiegend spezialisierte Behandlungen in der Kardiologie und Gastroenterologie. Müller erklärte, dass eine Fortführung des Betriebs über eine Ausnahmeregelung nicht möglich sei. Der Träger der Klinik, KMG Kliniken Nordbrandenburg, plant, die betroffenen Fachbereiche nach Pritzwalk zu verlagern. Hierbei sind Investitionen in Höhe von 460 Millionen Euro aus einem Sondervermögen des Bundes vorgesehen, die der Sicherung einer umfassenden Gesundheitsversorgung dienen sollen.

Perspektiven für Wittstock

Während eines Gesprächs zwischen Ministerin Müller und Bürgermeister Dr. Philipp Wacker wurde auch auf die Zukunft des Krankenhausstandorts Wittstock und die geplante Schließung zum 1. Januar 2027 eingegangen. Ziel des Gesundheitsministeriums ist es, eine verlässliche medizinische Versorgung vor Ort sicherzustellen, selbst im Angesicht einer umfassenden Krankenhausreform. Müller holte sich Unterstützung bei der Planung und Betonte, dass Wittstock nicht aus der Versorgungskarte Brandenburgs verschwinden dürfe. Die Schaffung neuer Versorgungsformen ist hierbei essenziell, bevor stationäre Angebote angepasst werden.

Um mögliche Lösungen zu finden, kündigte die Ministerin einen Runden Tisch an, der gegen Ende September stattfinden soll. Dort sollen alle relevanten Akteure zusammenkommen, um tragfähige Modelle zu entwickeln. Bürgermeister Wacker übergab während eines Termins im Landtag zwei Petitionen mit über 20.000 Unterschriften, die den Erhalt der Klinik fordern. Diese starken Bürgerinitiativen unterstreichen die existenzielle Bedeutung der medizinischen Versorgung für die Region, zumal Wittstock nicht als Sicherstellungskrankenhaus eingestuft ist.

Notwendigkeit der Reform

Die Krankenhausreform in Brandenburg verfolgt das Ziel, bedarfsgerechte Lösungen im Gesundheitswesen zu schaffen, um das Vertrauen der Bürger zu fördern. Veränderungen im Gesundheitswesen führen häufig zu Ängsten und Unsicherheiten, weshalb eine transparente Kommunikation über die anstehenden Änderungen von entscheidender Bedeutung ist. Geplant sind zahlreiche Maßnahmen, die eine engere Einbindung aller Akteure im Gesundheitsbereich vorsehen. Bereits in den letzten Monaten fanden Regionalkonferenzen statt, an denen Vertreter verschiedener Interessengruppen teilnahmen, um den Prozess der Krankenhausplanung voranzutreiben.

Ab dem 31. Juli 2025 haben Krankenhäuser in Brandenburg die Möglichkeit, Leistungsgruppen zu beantragen. Diese Neuerungen sind Teil des Hintergrundes des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes, welches die Grundlage der Krankenhausplanung neu definiert. Erwartet wird, dass der neue Landeskrankenhausplan bis Ende 2026 finalisiert wird, wobei weiterhin Nachbesserungsbedarf auf Bundesebene für ländliche Standorte gesehen wird. Insgesamt soll die Reform die Notfallversorgung in der Region sicherstellen und gleichzeitig die medizinische Versorgung nachhaltig verbessern.