Wasserbüffel retten die Artenvielfalt: Exkursion ins Grüne am 6. Juli!

Wasserbüffel retten die Artenvielfalt: Exkursion ins Grüne am 6. Juli!
Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin, Deutschland - Am 27. Juni 2025 startete im Bezirk Mitte Berlins eine neue Initiative zur Landschaftspflege, die den Einsatz von Wasserbüffeln verstärkt. Laut einer Pressemitteilung von berlin.de unter der Leitung des Bezirksstadtrats für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Christopher Schriner, zeigt diese Maßnahme nicht nur positive Effekte für den Landschaftserhalt, sondern trägt auch zur Kostensenkung bei, indem auf technische Hilfsmittel verzichtet wird.
Wasserbüffel sind in Europa seit Jahrtausenden heimisch. Diese robusten, geselligen Tiere wurden vor der letzten Eiszeit domestiziert und waren bis ins Mittelalter als Nutztiere weit verbreitet. Heute sind sie vor allem dafür bekannt, wuchernde Gewächse zu fressen und Lebensräume für konkurrenzschwächere Pflanzen zu schaffen. Ihre Suhlen und Trittsiegel stellen wichtige Laichplätze für Amphibien dar, und durch ihr Scheuern an Baumstämmen reduzieren sie den Aufwuchs von Gehölzen.
Kulturelles und ökologisches Erbe
Wie biorama.eu berichtet, könnte der Einsatz von Wasserbüffeln in der europäischen Landschaft künftig an Bedeutung gewinnen. In Mitteleuropa wurden diese Tiere bereits im Hochmittelalter als Haustiere gehalten, während in Rumänien derzeit noch rund 15.000 Wasserbüffel leben. In Wien dienten sie bis zum Zweiten Weltkrieg als Arbeitstiere. Auf einem Biohof im Waldviertel hält Manfred Forthofer 51 Wasserbüffel, die nicht für die Milchproduktion, sondern zur Fleischherstellung genutzt werden. Diese Tiere benötigen kein Getreidefutter und sind bekannt dafür, viel Zeit im Wasser zu verbringen, was ihre Rolle in der Landschaftspflege unterstreicht.
Das „Nature Restoration Law“ der EU zielt darauf ab, 20 Prozent der europäischen Land- und Meeresflächen ökologisch zu verbessern. Wasserbüffel könnten eine Schlüsselrolle dabei spielen, Feuchtgebiete zu pflegen und die Artenvielfalt zu fördern. Die extensive Weidehaltung, die große Flächen erfordert, steht jedoch vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Forthofer vermarktet das Fleisch seiner Tiere direkt, hat aber mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Beweidungsprojekte stärken die Biodiversität
In Deutschland zeigen zahlreiche Beweidungsprojekte, wie Wasserbüffel zur Biodiversität beitragen können. Im Jettenbacher Talraum, wo seit über 20 Jahren eine Kooperation zwischen dem Bund Naturschutz und lokalen Betrieben besteht, sind Wasserbüffel seit 2011 zusätzlich im Einsatz. Diese Projekte haben erwiesen, dass unregelmäßiger Fraß der Tiere die Vielfalt der Pflanzenwelt und damit auch die Lebensgrundlagen zahlreicher Tierarten fördert. Das Projekt hat im Jahr 2018 den zweiten Platz beim Bayerischen Biodiversitätspreis erhalten.
Die Verbindung zwischen Naturschutz und Landwirtschaft wird durch den Einsatz von Wasserbüffeln weiter gestärkt. Diese Tiere schaffen neue Kleingewässer und verhindern die Verlandung von Gewässern, was Lebensräume für verschiedene Arten, darunter Amphibien wie die Gelbbauchunke, erhält. Diese Initiativen sind ein positives Beispiel dafür, wie eine nachhaltige Landnutzung zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Förderung ökologischer Lebensräume beiträgt.
Am Sonntag, dem 6. Juli 2025, findet eine Exkursion mit dem Diplom-Biologen Gunter Martin statt. Von 11:00 bis 15:00 Uhr haben Interessierte die Möglichkeit, sich am S-Bahnhof Waidmannslust zu treffen. Die Teilnahme ist kostenlos, jedoch nicht barrierefrei. Bei Fragen steht das Umweltamt Mitte unter der Telefonnummer (030) 9018-22081 oder per E-Mail unter umweltamt.uwl@ba-mitte.berlin.de zur Verfügung.
Details | |
---|---|
Ort | Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin, Deutschland |
Quellen |