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Warnstreik bei der BVG: Busse und Bahnen in Berlin stehen still!

Am 25.03.2025 stehen den Berlinerinnen und Berlinern erneut turbulente Tage bevor, da am Mittwoch und Donnerstag zu Warnstreiks bei der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) aufgerufen wurde. In dieser Zeit werden Busse, Trams und U-Bahnen im gesamten Stadtgebiet stillstehen. Autofahrern wird geraten, während des Streiks nicht auf Busspuren zu fahren, da diese teilweise separate Ampelschaltungen haben, die kurzfristig nicht umprogrammiert werden können. Die Senatsverwaltung für Mobilität erklärte, dies sei aus technischen Gründen und zur Wahrung der Verkehrssicherheit nicht möglich. Auch Radfahrer und Einsatzfahrzeuge wie Krankenwagen, Polizei und Taxis könnten von den Störungen betroffen sein, was zusätzliche Bedenken aufwirft, wie [rbb24](https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2025/03/berlin-warnstreik-bvg-verdi-mittwoch-donnerstag.html) berichtet.

Der Hintergrund dieser Warnstreiks ist ein anhaltender Tarifstreit um das Grundgehalt der rund 16.600 BVG-Beschäftigten. Nachdem die Tarifgespräche seit Mitte Januar liefen, erklärte die Gewerkschaft Verdi die Verhandlungen für gescheitert. Trotz der Möglichkeit einer Schlichtung hält Verdi an den Warnstreiks fest, und der Warnstreik soll am Mittwochmorgen um 3.00 Uhr beginnen und bis zum Freitagmorgen andauern. In den letzten Wochen hat die Gewerkschaft bereits viermal den Berliner Nahverkehr weitgehend lahmgelegt, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen.

Schlichtungsgespräche und politische Appelle

Der Regierende Bürgermeister Berlins, Kai Wegner, appellierte an Verdi, auf die Warnstreiks zu verzichten und appellierte an beide Seiten, ihre Verantwortung für die Mobilität der Stadt wahrzunehmen. Verdi hingegen kritisierte Wegners Aufforderung als „frech“ und warf der Politik vor, zur festgefahrenen Situation beigetragen zu haben. Während die Verhandlungen zwischen den Tarifparteien als gescheitert gelten, zeigen beide Seiten eine Bereitschaft zur Schlichtung, wie auch die [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-zeichen-im-tarifkonflikt-bei-der-bvg-stehen-auf-schlichtung-100.html) berichtet. Die Gespräche über eine mögliche Schlichtung verliefen positiv, jedoch stehen noch einige Detailfragen im Raum.

Verdi plant zudem eine Urabstimmung über unbefristete Streiks, die ebenfalls ab Mittwoch stattfinden soll. Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Kontexts, in dem bundesweit bereits ähnliche Streiks im öffentlichen Dienst stattfanden. Diese betrafen nicht nur den Nahverkehr, sondern auch andere Bereiche wie Müllabfuhr, Kitas und Flughäfen. Bei einer möglichen Schlichtung werden externe Vermittler hinzugezogen, und die Schlichtungskommission, bestehend aus Roland Koch (CDU) und Hans-Henning Lühr (SPD), wird voraussichtlich am Montag zusammenkommen, um die offenen Fragen zu erörtern.

Forderungen und Auswirkungen

Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung des Tarifs um 8 % oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. Arbeitgeber haben als Reaktion darauf zuletzt eine Erhöhung um 5,5 % und ein Wahlmodell für freie Tage angeboten. Die ursprünglichen Forderungen würden jedoch Mehrkosten von etwa 15 Milliarden Euro für zwei Jahre verursachen. Der Verlauf der Schlichtung könnte entscheidend sein, um erneute, unbefristete Streiks zu verhindern, die, sollten sie notwendig werden, die Mobilität in und um Berlin erheblich beeinträchtigen würden, wie auch die [Zeit](https://www.zeit.de/arbeit/2025-03/oeffentlicher-dienst-tarifverhandlungen-schlichtung-verdi-faq) anspricht.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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