Vandalismus an der East Side Gallery: Frauen beschädigen Mauerbild!

Zwei Frauen und ein Mann beschädigen ein Mauerbild an der East Side Gallery in Berlin. Polizeiermittlungen laufen.
Zwei Frauen und ein Mann beschädigen ein Mauerbild an der East Side Gallery in Berlin. Polizeiermittlungen laufen. (Symbolbild/MB)

Vandalismus an der East Side Gallery: Frauen beschädigen Mauerbild!

Mühlenstraße, 10243 Berlin, Deutschland - Am 21. Juni 2025 kam es zu einem Vorfall an der East Side Gallery, einer der bekanntesten Freiluftgalerien Berlins. Zwei Frauen im Alter von 34 und 38 Jahren sowie ein 45-jähriger Mann beschädigten ein Mauerbild in der Mühlenstraße gegen 14:45 Uhr. Die Frauen hielten ein Banner und malten einen redaktionellen Schriftzug mit Bezug zum Nahostkonflikt auf das Denkmal, während der Mann die Aktion mit seinem Handy filmte. Der Schriftzug wurde an einer Stelle aufgebracht, wo das ikonische Motiv des „Bruderkusses“ abgebildet ist. Die Polizei verhaftete daraufhin die Frauen und brachte sie für erkennungsdienstliche Maßnahmen in Gewahrsam, von dem sie nach Abschluss der Maßnahmen wieder entlassen wurden. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts Berlin hat die Ermittlungen übernommen, um den Vorfall weiter zu klären.

Die East Side Gallery gilt als eine permanente Ausstellung an der längsten erhaltenen Sektion der Berliner Mauer. Sie erstreckt sich über 1.316 Meter und umfasst 105 Wandmalereien, die 1990 von 118 Künstlern aus 21 Ländern geschaffen wurden. Diese Bilder kommentieren die politischen Veränderungen von 1989/90 und zeigen die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft. Die Galerie zieht jährlich über drei Millionen Besucher an und hat den offiziellen Status eines Denkmals. Sie symbolisiert die Teilung der Stadt und steht für den Wunsch nach Frieden und Freiheit.

Ein historisches Denkmal mit vielen Facetten

Die East Side Gallery, die nördlich der Oberbaumbrücke im Stadtteil Kreuzberg-Friedrichshain liegt, ist ein geschichtsträchtiger Ort. Ursprünglich sollte die Berliner Mauer nicht nur stehen bleiben, sondern auch als Ausstellungsstück um die Welt geschickt werden. Dieser Plan wurde jedoch nicht umgesetzt. Die Wandbilder sind auf der ehemaligen Ostseite der Mauer zu finden und haben sich als bedeutende Touristenattraktion etabliert. Doch die Malereien sind nicht mehr in ihrem Originalzustand. Zwei Drittel sind durch Erosion, Graffiti und Vandalismus stark beschädigt und eine gemeinnützige Organisation hat seit 2000 ein Drittel der Werke restauriert. Ein umfassender Restaurierungsprozess war für 2008 geplant, begann jedoch erst 2009.

Gleichzeitig wurde die East Side Gallery immer wieder in städtische Entwicklungsmaßnahmen involviert. Im Jahr 2006 wurde ein 40 Meter langer Abschnitt versetzt, um den Zugang zur Spree zu erleichtern, und im Jahr 2013 kam es beinahe zur Zerstörung eines 23 Meter langen Abschnitts, was massive Proteste nach sich zog. Infolgedessen wurde der Abriss gestoppt und die Mauer bleibt nach wie vor ein starker symbolischer Ort.

Die Zukunft der East Side Gallery

Die Bürgerstiftung Berlin Wall hat den Auftrag zur strukturellen Instandhaltung und zum Erhalt des historischen Orts übernommen. Seit November 2018 ist der Staat Berlin für die Pflege der East Side Gallery verantwortlich. Zukünftige Maßnahmen zur Erhaltung und Restaurierung sollen unter anderem durch Mittel aus dem „Mauerfond“ unterstützt werden. Zudem sind Pläne in Arbeit, einen Parkbereich zwischen der Spree und der Mauer zu entwickeln, der die East Side Gallery als „künstlerisch transformiertes Mauerdenkmal“ integriert. Diese Schritte sollen sicherstellen, dass die Galerie auch in Zukunft ein Ort des Gedenkens und der kulturellen Bildung bleibt.

Details
OrtMühlenstraße, 10243 Berlin, Deutschland
Quellen