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Uni-Drama in Berlin-Dahlem: Flüchtlingsunterkunft oder Uni-Gebäude?

Streit um Flüchtlingsunterkunft an der FU – Widerspruch trotz weltoffenem Image

In Berlin-Dahlem sorgt die geplante Errichtung eines Containerdorfs für 260 Flüchtlinge auf dem brachliegenden Gelände an der Thielallee 63 für Aufregung. Die Freie Universität zeigt sich unzufrieden, da sie eigentlich dort ein Gebäude für Lehre und Forschung planen möchte. Der Präsident Günter Ziegler bemängelt, dass die Senatspläne ohne Zustimmung der Hochschulleitung bekannt wurden. Der Flüchtlingskoordinator Albrecht Broemme möchte vorübergehend Flüchtlinge auf dem Gelände unterbringen, solange es ungenutzt bleibt.

Ende März beschloss der Senat die Errichtung von 16 weiteren Containerdörfern, um den Mangel an Wohnraum für Flüchtlinge zu beheben. Dies stieß jedoch auf Widerstand, da nicht alle Standorte für die Unterbringung akzeptabel waren. Die geplanten Containerdörfer konzentrieren sich hauptsächlich auf den Ostteil Berlins, wodurch die Ungleichheit in der Verteilung von Flüchtlingen in den Bezirken zunimmt. Pankow beispielsweise nimmt bereits fast 15 Prozent aller Flüchtlinge Berlins auf.

Die geplante Errichtung eines Containerdorfs in Steglitz-Zehlendorf löste im Netz Spott aus, insbesondere gegen die Freie Universität. Einige Nutzer äußerten Kritik an der Institution, da sie sonst als weltoffen gilt, sich jedoch gegen die Unterbringung von Flüchtlingen auf ihrem Gelände wehrt. Diese Reaktionen verdeutlichen, dass die scheinbar offene Einstellung schnell bröckelt, wenn es um direkte Auswirkungen auf die Beteiligten geht.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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