„Sieben, acht, neun“ – das sind keine geheimen Zauberformeln, sondern die leise Zählung von Hannah Becker, während die Schafe aus ihrem weißen Anhänger hüpfen und sich auf die frische Wiese stürzen! Ein Anblick, der nicht nur die Natur liebt, sondern auch Herzen berührt. Brennnesseln, Löwenzahn und wildes Gestrüpp haben sich ungestört ausgebreitet, doch jetzt kommen die 16 Rauhwolligen Pommerschen Landschafe ins Spiel! Diese tierischen Rasenmäher sind auf dem Friedhof Baumschulenweg eingetroffen, um eine verwilderte Fläche in ein neues Zuhause für eine bunte Pflanzenwelt zu verwandeln.
Diese besondere Maßnahme ist mehr als nur eine tierische Mähaktion. Die Schafe werden in den nächsten drei bis vier Wochen hier grasen – der Platz bleibt vorerst für Bestattungen ungenutzt. „Die friedvolle Art von Schafen passt ganz hervorragend zu einem Friedhof!“, sagt die Agrarwissenschaftlerin. Sie und ihre Praktikantin werden täglich die Tiere betreuen und begrüßen sie als willkommenen Teil einer ökologischen Initiative des Straßen- und Grünflächenamtes Treptow-Köpenick. Die Schafe dürfen bei ihrem „Mäh-Einsatz“ selbst entscheiden, wonach ihnen der Appetit steht – eine umweltschonende Alternative zur lauten Maschinenpflege!
Das grüne Wunder: Schafe als Umweltschützer
Diese tierischen Helfer tragen zur Erhaltung der Artenvielfalt bei, indem sie behutsam Futter abnagen und dabei das Biotop vor unterdrückenden Pflanzen schützen. „Die Tiere fressen mosaikartig, langsam und leise – das ist Naturschutz in Aktion!“, jubelt Becker. Bienen, Grashüpfer und heimische Schnecken finden so ihren Lebensraum ungestört vor. Sogar der Nachwuchs der Robins und Steinkäuze profitiert von dieser naturnahen Pflege! Während die Schafe fressen, bleiben die Samen der Pflanzen in ihrem Fell hängen und verbreiten sich auf dem Gelände. Die Schafe sind wahre Helfer der Natur!
Ein Pilotprojekt, das im November 2022 ins Leben gerufen wurde, zeigt bereits große Erfolge! Die Besucher und Grabstelleninhaber des Friedhofs Baumschulenweg waren begeistert, sodass im Herbst 2023 auch auf den Friedhöfen Adlershof und Oberschöneweide Schafe zum Mähen kommen. Dafür wurde der Auftrag erneut an den Landschaftspflegeverband Spandau e.V. vergeben – zwei kleine Herden sind jetzt für die naturschutzfachliche Maßnahme im Einsatz.
Wichtige Hinweise für Besucher!
Damit diese harmonische Koexistenz zwischen Mensch und Tier auch in Zukunft funktioniert, bittet das Straßen- und Grünflächenamt alle Friedhofsbesucher, einige wichtige Regeln zu beachten! Nie Schafe füttern, Hunde anleinen und vom Zaun fernhalten, und dazu: Finger weg vom Elektrozaun! Dies sorgt für die Sicherheit aller!
„Die Beweidung mit Schafen auf unseren Friedhöfen ist etwas ganz Besonderes“, erklärt Dr. Claudia Leistner, die Bezirksstadträtin. „Ich bekomme viel positive Rückmeldung und freue mich, dass wir diese naturnahe Pflege umsetzen können!“ Wenn die finanziellen Mittel auch in Zukunft gesichert sind, wird dieses innovative Konzept weiter ausgebaut werden!
In einer Welt, die oft hektisch und grau ist, bringen diese Schafe ein Stück Lebensfreude und Natur auf den Friedhof. Jetzt wird das Zählen der Schafe zu einem aufregenden Erlebnis für alle, die diese kleine Herde besuchen – ein Projekt, das mehr als nur Pflanzen schützt!