Studierende im Mietpreis-Schock: Über 500 Euro monatlich!
Studierende in Berlin klagen über steigende Wohnkosten, die im Wintersemester 2024/2025 erstmals 650 Euro erreichen.

Studierende im Mietpreis-Schock: Über 500 Euro monatlich!
Die Wohnkosten für Studierende in Deutschland haben ein neues Rekordniveau erreicht. Laut rbb24 überschreiten die durchschnittlichen Mieten nun erstmals die 500-Euro-Marke. Im Wintersemester 2024/2025 beläuft sich die monatliche Miete im Schnitt auf 505 Euro, was einer Erhöhung von 2,4 Prozent im Vergleich zum Sommersemester 2024 (493 Euro) entspricht. Im Kontext der letzten zwei Jahre ist dies eine Steigerung um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorwintersemester 2023/2024.
Die regionalen Unterschiede in den Mietkosten sind dabei besonders auffällig. So müssen Studierende in Großstädten wie Berlin durchschnittlich 650 Euro und in Hamburg 620 Euro monatlich aufbringen. Im Gegensatz dazu sind die Mieten in Sachsen-Anhalt mit 350 Euro und in Thüringen mit 362 Euro deutlich niedriger. Diese Diskrepanz hat Projektleiter Stefan Brauckmann dazu veranlasst, Bedenken über die Spreizung der Wohnkosten zu äußern. Er fordert daher eine Erhöhung des BAföG und eine Erweiterung des Anspruchsberechtigtenkreises, um den Studierenden unter die Arme zu greifen.
Wachsende Belastung für Studierende
Die aktuelle Situation führt zu einer erheblichen finanziellen Belastung für Studierende, von denen über 62 Prozent in einem „überbelasteten“ Haushalt leben. Das bedeutet, dass sie mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aufbringen müssen. Durchschnittlich geben Studierende mit eigener Haushaltsführung sogar 53 Prozent ihres Einkommens für Miete aus, was erheblich über der Belastung von 25 Prozent in der Gesamtbevölkerung liegt, wie Tagesschau berichtet.
Ein weiteres alarmierendes Faktum: Rund die Hälfte der Studierenden mit eigener Haushaltsführung hat ein netto verfügbares Einkommen von weniger als 930 Euro pro Monat. Besonders die Alleinlebenden sind betroffen, da sie im Schnitt 54 Prozent ihres Einnahmen für Wohnen ausgeben müssen. Bei den Auszubildenden sieht es nicht viel besser aus: Hier geben sie etwa 41 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aus.
Politische Maßnahmen und Perspektiven
Um den steigenden Wohnkosten entgegenzuwirken, wird die Fortführung und Erweiterung des Bundesprogramms „Junges Wohnen“ angestoßen. Dieses soll helfen, die Bedingungen für das Wohnen von Studierenden zu verbessern, insbesondere in großen Städten, wo die Mieten unhaltbar steigen. Hinzu kommt, dass Hamburg bereits Gesetze verabschiedet hat, um den Wohnungsbau zu beschleunigen und somit günstigen Wohnraum zu schaffen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Situation für Studierende in Deutschland sowohl durch die hohen Mieten als auch durch das Einkommen, das häufig aus eigenen Erwerbstätigkeiten und privater Unterstützung besteht, äußerst angespannt bleibt. Die Forderungen nach einer Anpassung des BAföG und strukturellen Verbesserungen im Wohnungsbau sind daher dringender denn je.