Stromausfall in Treptow-Köpenick: Bezirksamt startet Umfrage zur Krisenvorsorge
Treptow-Köpenick erlebt einen massiven Stromausfall nach Brandanschlag. Bezirksamt startet Umfrage zur Krisenbewältigung.

Stromausfall in Treptow-Köpenick: Bezirksamt startet Umfrage zur Krisenvorsorge
Am 9. Oktober 2025 erlebte der Berliner Bezirk Treptow-Köpenick einen weitreichenden Stromausfall, der durch einen Brandanschlag verursacht wurde. Rund 45.000 Haushalte und Gewerbekunden waren betroffen, wobei einige davon bereits am Dienstagnachmittag wieder mit Strom versorgt werden konnten. Der Großteil jedoch blieb bis mindestens Mittwoch ohne Energieversorgung. Die Anschläge, die an zwei Starkstrommasten durch Brandstiftung, einschließlich des Einsatzes von Brandbeschleunigern, verübt wurden, haben nicht nur privates Leben, sondern auch den Betrieb in Einrichtungen wie Schulen und Pflegeheimen stark beeinträchtigt. Die Innenministerin Iris Spranger (SPD) stellte fest, dass kein Krankenhaus betroffen war, jedoch mussten Pflegeheime evakuiert werden.
Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) betonte die Dringlichkeit einer besseren Krisenvorsorge und reagierte umgehend auf die Situation. Das Bezirksamt von Treptow-Köpenick hat eine Online-Umfrage gestartet, um die Erfahrungen der Bürger während des Stromausfalls zu erfassen. Dabei sollen wichtige Punkte wie der Informationsstand der Bürger, auftretende Probleme und die gewünschte Unterstützung in ähnlichen Situationen abgefragt werden. Igel unterstreicht, dass die gesammelten Erfahrungen der Bürger hilfreich sind, um Schwachstellen zu identifizieren und die Notfallplanung zu optimieren. Die Umfrage ist ab sofort anonym zugänglich und kann in wenigen Minuten ausgefüllt werden. Die Ergebnisse fließen direkt in die Notfall- und Krisenplanung des Bezirks ein, so ein Vertreter des Bezirksamts. Die Umfrage ist hier verfügbar: Umfrage zur Krisenvorsorge.
Politische Reaktionen und Herausforderungen
Die Reaktionen auf den Anschlag und den daraus resultierenden Stromausfall sind vielfältig. Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) verurteilten die Tat scharf. Insbesondere die Grünen-Fraktion äußerte Kritik am Zustand des Katastrophenschutzes, nachdem das Notfalltelefonbuch DiDaKat ausgefallen war. Diese Situation wurde von den Behörden als kritisch eingeschätzt, wobei mobile Anlaufstellen der Feuerwehr eingerichtet wurden, um betroffenen Bürgern zu helfen. Zusätzlich wurde darauf hingewiesen, dass die Notrufnummern 110 und 112 in Teilen des Bezirks nicht erreichbar sind.
Die Wista Management GmbH berichtete von unterschiedlichen Auswirkungen auf Unternehmen im Technologiepark Adlershof. Diese Infrastrukturen sind für die Berliner Wirtschaft von großer Bedeutung. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines großflächigen, langanhaltenden Stromausfalls gering ist, können die Folgen gravierend sein. Dies zeigt ein Bericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag, der die potenziellen Katastrophenfolgen eines mehrwöchigen Stromausfalls analysiert hat. Es wird deutlich, dass kritische Infrastrukturen wie Informations- und Telekommunikation, Gesundheitsversorgung sowie die Lebensmittelversorgung stark betroffen wären, wenn derartige Situationen eintreten.
Krisenmanagement und Präventionsansätze
Um solche Krisensituationen besser zu bewältigen, setzen Krisenmanagement- und Katastrophenschutzbehörden zunehmend auf Notstromversorgung und Notfallpläne. In Deutschland existiert derzeit keine zentrale Behörde für die Notfallplanung bei Stromausfällen. Die Verantwortung liegt bei Bund, Ländern und Kommunen, die eigenständig Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungssicherheit umsetzen. Der Leitfaden des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt Notstromaggregate, die bei einem Ausfall mindestens 72 Stunden ohne Nachbetankung funktionsfähig sein sollten. Dies ist insbesondere für kritische Bereiche wie Krankenhäuser von großer Bedeutung.
Die Ereignisse in Treptow-Köpenick stellen eine eindringliche Erinnerung dar, dass alle Bürger gut informiert und vorbereitet sein sollten, um sich im Falle eines Stromausfalls selbst zu helfen. Notwendige Vorbereitungen wie das Anlegen von Vorräten an Lebensmitteln und Wasser sowie der Besitz von Taschenlampen und Batterien können entscheidend sein, um in einer Krisensituation handlungsfähig zu bleiben. Es ist eine Herausforderung, mit der sich die Stadtverwaltung und das Bezirksamt in Zukunft auseinander setzen müssen, um besser gewappnet zu sein für unvorhergesehene Ereignisse.
Für weitere Informationen über die aktuelle Krise und Unterstützungsmöglichkeiten können die Berichte der Berlin.de, rbb24 und Bundesamt für Bevölkerungsschutz konsultiert werden.