Das geplante Containerdorf für Flüchtlinge auf einem brachliegenden Unigelände in Berlin-Dahlem stößt auf Widerstand, insbesondere an der Freien Universität. Die Universität beabsichtigt, auf dem Gelände ein Gebäude für Lehre und Forschung zu errichten. Der Flüchtlingskoordinator Berlins, Albrecht Broemme, informierte die FU-Kanzlerin Andrea Güttner über das Vorhaben, Flüchtlinge dort vorübergehend unterzubringen. Die Universitätsleitung fühlte sich jedoch übergangen und betonte, dass die Fläche für eigene Baumaßnahmen benötigt werde. Die Freie Universität hatte bereits in der Vergangenheit unbürokratisch gehandelt, um geflüchteten Menschen zu helfen. Trotzdem steht das Unigelände unter hohem Sanierungsbedarf, weshalb aktuell keine anderen Flächen zur Verfügung stehen. Die Universität schlug vor, leerstehende Gebäude in der Nähe zu nutzen, die bereits in der Vergangenheit für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt wurden. Der Senat beschloss Ende März die Errichtung von 16 weiteren Containerdörfern, da der Bedarf an Wohnraum für Flüchtlinge in Berlin weiterhin hoch ist. Die Standorte der neuen Containerdörfer konzentrieren sich hauptsächlich auf den Ostteil der Stadt, was zu einem Ungleichgewicht führt. Ein Containersdorf sollte auch auf dem Unigelände in Steglitz-Zehlendorf entstehen, was zu Diskussionen und Protesten führte. Als Reaktion auf den Widerstand von Teilen der Bevölkerung und der Universität entstanden im Netz Spott und Unverständnis über die Entscheidung, das Containerdorf zu errichten und nicht eher genutzte Standorte zu bevorzugen.
NAG Redaktion
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