Ein dramatischer Vorfall erschütterte am Montag eine katholische Kita in Brandenburg an der Havel: Ein Kind der Betreuungseinrichtung fiel unbemerkt in einen Nebenarm der Havel und trieb dort einige Zeit, bevor es entdeckt wurde. Während die Kinder am Spielplatz auf dem Gelände am Packhof Snacks erhielten, fiel den Aufsichtspersonen auf, dass ein Mädchen fehlte. Der Notruf wurde unmittelbar abgesetzt, und die Suche brachte das Mädchen schließlich lebend im Wasser treibend hervor, wie rbb24 berichtete.
Ein Betreuer sprang ohne Zögern ins Wasser und rettete das Kind mittels Erste-Hilfe-Maßnahmen. Rettungskräfte transportierten die kleine Schwimmerin dann ins Krankenhaus; auch der 25-jährige Betreuer musste wegen einer leichten Unterkühlung behandelt werden, konnte jedoch bald wieder entlassen werden. Die Polizei hat mittlerweile Ermittlungen gegen vier Erzieher aufgenommen – zwei Männer und zwei Frauen – wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung. Diese Ermittlungen sind noch im Gange, wie MAZ mitteilte.
Notfallseelsorge für betroffene Mitarbeiter
Die Aufregung und der Schock über diesen Vorfall sind in der Gemeinde groß. Pfarrer Matthias Patzelt bezeichnete die Situation als „Schocksituation“ und bestätigte, dass Notfallseelsorger zur Unterstützung für die Eltern und das Betreuungspersonal hinzugezogen wurden. Auf Drängen der Elternvertreter fand zudem eine Besprechung mit der Leitung der Kirchengemeinde statt, um die Situation zu besprechen. Aufgrund der emotionalen Belastung der Mitarbeitenden musste der Betrieb der Kita auf Notversorgung reduziert werden, und die Schließzeit über die Weihnachtsfeiertage hinaus ist nun ebenfalls verlängert worden.