Die Vorweihnachtszeit in Berlin zeigt sich dieses Jahr durchaus vielfältig. Unter den über 60 Weihnachtsmärkten gibt es jedoch einen ganz besonderen: Der Kinky Weihnachtsmarkt im Kreuzberg, der im Sage Restaurant stattfindet, zieht Erwachsene an, während Kinder dort ausdrücklich nicht erlaubt sind. Die Veranstaltung, die bereits im letzten Jahr für Aufsehen sorgte, richtet sich an die Kinky- und Sex-Positive-Community und bietet mehr als 30 Stände mit Mode, Accessoires und Workshops zu Themen wie Spanking und Shibari. Die Ticketpreise beginnen bei 6 Euro im Vorverkauf und steigen auf 8 Euro an der Tageskasse, berichtete Berlin Live.
Heigende Herausforderungen für traditionelle Märkte
Im Kontrast dazu kämpfen die Organisatoren traditioneller Weihnachtsmärkte mit steigenden Kosten und bürokratischen Hürden. Uwe Timm, Vorsitzender der AG City, äußerte sich besorgt über die zunehmenden Herausforderungen: „Alles braucht mehr Zeit und Ressourcen“, so Timm. Die Sicherheitsauflagen nach dem Anschlag von 2016 haben die Anforderungen an die Märkte erheblich erhöht. Beispielsweise wird der Glühweinpreis am Breitscheidplatz in diesem Jahr auf bis zu 8 Euro steigen, während weniger bekannte Märkte ihn für 4 bis 5 Euro anbieten, wie die taz berichtet. Zudem haben steigende Standmieten um 25 Prozent und die Reduzierung der finanziellen Unterstützung durch den Senat (von 250.000 Euro auf nur noch 100.000 Euro) das Überleben der Märkte erschwert.
Das Lichtspiel der Weihnachtsbeleuchtung ist ebenfalls betroffen: Statt der früheren 500 geschmückten Bäume sind in diesem Jahr nur 240 möglich, da die Finanzierung von privaten Spenden abhängt. Veranstalter plädieren für einen neuen „Business Improvement District“, um diese Herausforderungen langfristig zu bewältigen. Inmitten all dieser Schwierigkeiten bleibt die Frage, ob die Berliner Weihnachtsmärkte auch weiterhin ein Ort der festlichen Freude und des Überflusses sein können.