Am 23. März 2025 wurde im Bezirk Tempelhof-Schöneberg ein bedeutendes Vorhaben zur Förderung von Inklusion und Chancengleichheit in der musikalischen Bildung vorgestellt. Die Leo Kestenberg Musikschule setzt sich ambitioniert dafür ein, ein inklusiver Bildungsort zu werden. Dies wird durch die Integration stabilisierender Ansätze der Traumatherapie in die Musikpädagogik unterstützt. Bezirksstadtrat Tobias Dollase bekräftigte die Notwendigkeit, inklusives Arbeiten an der Musikschule auszubauen, um musikalische Bildung für alle Kinder, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen, zugänglich zu machen.
Meike Goosmann, Fachgruppenleiterin für Schulkooperation und Inklusion, äußerte ihre Zufriedenheit über das Engagement des Kollegiums. Angela Brunton-Trüg, Kontrabasslehrerin und Gestalttherapeutin, betont die Bedeutung einer frühzeitigen Unterstützung für Kinder und hebt hervor, dass gemeinsames Musizieren sowie feste Rituale Sicherheit und Vertrauen fördern.
Neue Broschüren und Projekte
Im Rahmen dieser Initiative wurde eine neue Broschüre mit dem Titel „Sprachförderung mit Musik“ veröffentlicht. Diese thematisiert die Inklusion und konkretisiert ein Projekt von Musikschullehrkräften, das speziell mit Kindern in Willkommensklassen arbeitet. Die Broschüre ist Teil eines umfassenden Ansatzes, um den Zugang zu musikalischer Bildung zu erweitern und ein unterstützendes Umfeld für alle Schüler zu schaffen.
Inklusive Musikpädagogik wird mittlerweile an 23 Hochschulen in verschiedenen Schwerpunkten gelehrt, wobei die Qualität der Studiengänge variiert. Während einige Hochschulen Sonderpädagogik mit Musik kombinieren, bieten andere reguläre Musikstudiengänge mit sonderpädagogischen Erweiterungen an. Diese Vielfalt an Studienmöglichkeiten zeigt das Wachstum und die Relevanz der inclusiven Ansätze in der musikalischen Ausbildung.
Die Herausforderungen der Inklusion
Dennoch besteht noch viel Arbeit, um die Inklusion in der musikalischen Bildung effektiv umzusetzen. Mangelnde Erfahrung im Umgang mit Heterogenität und Diversität an Schulen stellt eine Herausforderung dar. Lehrkräfte, die kollegiales Coaching und Feedbackgespräche einrichten, können jedoch erfolgreicher bei der Implementierung inklusiver Strukturen sein. Technische Hilfsmittel haben das Potenzial, den Unterricht inklusiver zu gestalten, um individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen.
Importante Aspekte der Inklusion gehen über die bloße Berücksichtigung von Behinderungen hinaus. Die UN-Behindertenrechtskonvention, die seit 2009 in Deutschland gilt, garantiert das Recht auf Bildung für alle Menschen. Ein breiterer Inklusionsbegriff schließt auch soziale Herkunft, Armut und Geschlecht ein. Bildung sollte allen Menschen qualitative Lernchancen bieten, ungeachtet ihrer individuellen Voraussetzungen.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass inklusive Bildung in Deutschland noch immer vor vielen Herausforderungen steht. Berichte der UNESCO legen nahe, dass die Anforderungen an Inklusion nicht hinreichend erfüllt werden. Der Bedarf an Ressourcen zur Unterstützung inklusiver Bildungsansätze, einschließlich einer praxisnahen Ausbildung von Lehrkräften, ist evident.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bemühungen um Inklusion in der musikalischen Bildung, wie sie in der Leo Kestenberg Musikschule unter der Förderung des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg vorangetrieben werden, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sind. Um die Vision einer inklusiven Bildung für alle Kinder zu verwirklichen, sind weitere Maßnahmen und internationale Standards zur Verbesserung der Bildungsgleichheit notwendig.
Für weitere Informationen zu den Initiativen im Bereich Inklusion in der musikalischen Bildung lesen Sie die Berichte auf berlin.de, miz.org und bpb.de.