Schulplatz-Chaos in Treptow-Köpenick: 206 Schüler ohne Wunschschule!

Schulplatz-Chaos in Treptow-Köpenick: 206 Schüler ohne Wunschschule!
Berlin, Deutschland - Am 26. Juni 2025 wurden in Berlin die Schulbescheide für den Übergang in die 7. Klasse des Jahrgangs 2025/26 versandt. Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern erfuhren, welche Oberschulen für sie zuständig sind. Das Schul- und Sportamt Treptow-Köpenick hat dabei die Auswahlverfahren erfolgreich und fristgerecht durchgeführt. Insgesamt wurden im Bezirk 2.248 Schulplätze an 17 Oberschulen eingerichtet, was 80 Klassen entspricht. Besonders erfreulich ist, dass 1.756 Schülerinnen und Schüler aus Treptow-Köpenick einen Platz an ihrer Erstwunschschule erhalten haben.
Allerdings erhielten 206 Schülerinnen und Schüler keinen Platz an ihrer Wunschschule. Nicht alle Eltern gaben drei Wünsche an, was die Situation zusätzlich kompliziert. Aktuell stehen im Bezirk Treptow-Köpenick noch 110 freie Plätze zur Verfügung. Das Schul- und Sportamt prüft individuelle Wege, um Schulplätze sowohl im eigenen Bezirk als auch in anderen Berliner Bezirken anzubieten.
Schulplatzmangel in Berlin
Während Treptow-Köpenick einige Erfolge verzeichnen kann, zeigt sich in anderen Bezirken ein gravierender Schulplatzmangel. Insbesondere in Pankow wurde ein Anstieg der Anmeldungen für Sekundar- und Gemeinschaftsschulen um 300 im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. Die Nachfrage nach Sekundarschulplätzen ist laut den Berichten von rbb24 deutlich gestiegen. In diesem Zusammenhang hat die Bildungsverwaltung die Sekundarschulen aufgefordert, zusätzliche Klassen einzurichten, um den steigenden Bedarf zu decken.
Die aktuellen Herausforderungen sind besonders hervorzuheben: Neue Zugangsvoraussetzungen für Gymnasien haben den Druck auf Sekundarschulen erhöht. Anmeldungen an Gymnasien sind in diesem Jahr gleichmäßiger verteilt, was im Vergleich zu den Vorjahren für eine gewisse Entspannung sorgt. Dennoch sind Schulen wie die Friedensburg-Oberschule in Charlottenburg-Wilmersdorf stark überlastet mit 305 Bewerbungen für nur 104 verfügbare Plätze.
Problematik der Schulplatzwahl
Ein Beispiel für die Schwierigkeiten der Schulplatzwahl ist die Situation von Martin, einem Sechstklässler aus Pankow. Er hat als Erstwunsch ein Gymnasium in Weißensee angegeben, wurde jedoch zu einem Gymnasium in Wilmersdorf zugewiesen, das 55 Minuten entfernt ist und einen anderen Schwerpunkt hat. Martins Vater plant, Widerspruch bei der Schulverwaltung einzulegen, was auf die Unberechenbarkeit der Schülerwanderungen hinweist, die die Planung für die Bezirke erschwert.
In Treptow-Köpenick erhielten 247 Schülerinnen und Schüler keinen Platz an ihrer Wunschschule, während 104 Jugendlichen ganz ohne Schulangebot dastehen. Trotz der Tatsache, dass im Bezirk 1.962 Schulplätze vorhanden sind, werden auch 337 Kinder aus anderen Bezirken aufgenommen. Das Bildungssystem steht vor massiven Herausforderungen, und die rot-grün-rote Koalition hat bereits 200 Millionen Euro für eine Schulbauoffensive beschlossen, um die Situation langfristig zu verbessern.
Bezirksstadtrat Marco Brauchmann betont die Notwendigkeit, das Übergangsverfahren zu vereinfachen. Dazu wurde eine Hotline eingerichtet, die von heute bis zum 25. Juli 2025 erreichbar ist. Eltern können bei Fragen zum Übergangsverfahren in die 7. Klasse unter (030) 90297 3308 Kontakt aufnehmen. Die Hotline ist montags, mittwochs und freitags von 09:00 bis 12:00 Uhr sowie dienstags von 09:00 bis 12:00 und 13:00 bis 14:00 Uhr und donnerstags von 13:00 bis 16:00 Uhr besetzt.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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