Reinickendorf im Fokus: Jedes dritte Kind wächst in Armut auf!
In Reinickendorf diskutiert ein Informationsabend über Kinderarmut am Internationalen Tag zur Beseitigung der Armut.

Reinickendorf im Fokus: Jedes dritte Kind wächst in Armut auf!
In Reinickendorf wächst fast jedes dritte Kind in Armut auf, was über dem berlinweiten Durchschnitt von einem Viertel liegt. Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen, dass Armut in der Hauptstadt ein dringendes Thema bleibt. Am 17. Oktober 2025 wird dies besonders hervorgehoben, da dieser Tag auf den Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut fällt, der seit 1987 weltweit begangen wird. An diesem Aktionstag solidarisierten sich über 100.000 Menschen in Paris mit den von Armut Betroffenen und setzten ein Zeichen für den Kampf gegen diese gesellschaftliche Herausforderung. In Berlin und speziell in Reinickendorf wird interessant sein, wie die örtlichen Akteure die Themen Armut und ihre vielfältigen Auswirkungen adressieren.
Am 17. Oktober in der Volkshochschule (VHS) Reinickendorf findet ein Informations- und Gesprächsabend statt, bei dem Cindy Franke, die Koordinatorin für Kinder- und Familienarmutsprävention, über die alltäglichen Herausforderungen von Armut sprechen wird. Veranstaltungen wie diese zielen darauf ab, die Auswirkungen von Armut auf Gesundheit, soziale Beziehungen, Selbstbild und Ansehen zu beleuchten. Auch werden Strategien zur Armutsbekämpfung in der Region vorgestellt, um der Bevölkerung ein besseres Verständnis der Entstehungsbedingungen und Folgen von Armut zu vermitteln und Vorurteile abzubauen. Interessierte sind herzlich eingeladen, mit Fragen und Anregungen an der Diskussion teilzunehmen.
Themen und Zielsetzung der Veranstaltung
Der Titel der Veranstaltung lautet „Armut, was heißt das?“ und findet von 16:30 bis 18:30 Uhr in der 3. Etage der VHS, Am Borsigturm 6, 13507 Berlin, statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, jedoch ist eine Anmeldung über die VHS erforderlich. Die Initatoren verfolgen das Ziel, ein Bewusstsein für die Problematik der Armut zu schaffen und den Dialog innerhalb der Gemeinschaft zu fördern.
Weltweit setzen sich viele Organisationen für die Anliegen armer Menschen ein. Die Weltbank definiert extrem arme Menschen als solche, die weniger als 2,15 US-Dollar pro Tag zur Verfügung haben, was kaum ausreicht, um grundlegende Bedürfnisse wie Ernährung zu decken. Diese extreme Form der Armut ist in vielen Regionen der Welt, besonders in den Ländern des Globalen Südens, fortwährend ein großes Problem.
Aktuelle Zahlen und Auswirkungen von Armut
In Deutschland wird Armut relativ erfasst. Laut Statistiken leben 14,7 % der Bevölkerung 2022 in Armut, mit einem Schwellenwert für Alleinlebende bei 15.000 Euro netto im Jahr. Insbesondere ältere Menschen sind betroffen; etwa 18,3 % der über 65-Jährigen sind armutsgefährdet. Die Auswirkungen der steigenden Nahrungsmittel- und Energiepreise, verstärkt durch den Ukrainekrieg, belasten die ärmsten Menschen überproportional. Während die ärmsten zehn Prozent in Deutschland deutlich stärker unter den Preissteigerungen leiden als die reichsten, bleibt das Thema Armut ein zentrales gesellschaftliches Anliegen.
Eine Herausforderung ist die Weitergabe von Armut über Generationen hinweg, was einen Teufelskreis schafft. Oftmals führt dies zu Mangelernährung und einem geschwächten Immunsystem, was den Zugang zu Bildung und Arbeit erschwert. Bildungschancen sind in einem Umfeld mit fehlenden Ressourcen gering, was langfristig die Situation vieler Betroffener verschärft. Ohne angemessene Bildung bleibt der Weg aus der Armut nahezu unmöglich.
Die Veranstaltung am 17. Oktober bietet eine wertvolle Gelegenheit, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Das Engagement der Stadt und der Initiatoren zeigt, dass Armut nicht nur ein individuelles, sondern ein gemeinschaftliches Problem ist, das umfassende Akzeptanz und Unterstützung benötigt.
Berlin.de berichtet, dass das Event ein wichtiger Schritt zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit über die Herausforderungen der Armut in der Region ist. Auch die bpb hebt hervor, dass weltweit seit 1992 zahlreiche Aktionen zur Bekämpfung von Armut stattfinden. Darüber hinaus beleuchtet Aktion Deutschland Hilft die Notwendigkeit, den Fokus auf Menschen zu richten, die unterhalb der Armutsgrenze leben, und damit einen wichtigen Teil zur Aufklärung und Beseitigung der Armut beizutragen.