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Rechter Terror in Berlin: Antisemitismus erreicht neuen Höchststand!

In Berlin haben sich die Zahlen rassistischer, antisemitischer und extrem rechter Vorfälle im Jahr 2024 auf einen neuen Höchststand erhöht. Laut dem aktuellen Jahresbericht des Berliner Registers wurden insgesamt 7.720 Fälle dokumentiert, was einen Anstieg von 5.286 Vorfällen im Jahr 2023 bedeutet. Dies entspricht einem Durchschnitt von 21 Vorfällen pro Tag. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg antisemitischer Vorfälle, die mit 2.200 nahezu doppelt so hoch sind wie im Vorjahr, als 1.113 Fälle registriert wurden. Diese alarmierenden Entwicklungen wurden am 3. April 2025 während einer Pressekonferenz des Berliner Registers bekannt gegeben, das seit 20 Jahren solche Vorfälle erfasst und die gesellschaftlichen Entwicklungen sichtbar macht berliner-zeitung.de und berliner-register.de.

Die Zahlen zeigen auch eine verstärkte Normalisierung antisemitischer Einstellungen in der Gesellschaft. Insbesondere in Berlin Mitte wurden die meisten antisemitischen Übergriffe verzeichnet, gefolgt von Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln. Marzahn-Hellersdorf ist als Hotspot antisemitischer und rechtsextremer Aktivitäten hervorgetreten und meldete 1.052 Vorfälle, ein deutlicher Zuwachs von 531 im Vorjahr. Von den 951 rechtsextrem motivierten Vorfällen in diesem Bezirk waren 78 Übergriffe, darunter 15 physische Angriffe. Die Zunahme neuer jugendlicher Neonazi-Netzwerke, wie „Deutsche Jugend voran“ und „Jung und Stark“, wird ebenfalls als alarmierend betrachtet bpb.de.

Kategorie der Vorfälle

Die Berliner Register stornierten 7720 Vorfälle in verschiedene Kategorien, wobei sich die Vorfälle wie folgt verteilen:

  • 351 körperliche Angriffe (5% der Vorfälle)
  • 1.374 Beleidigungen und Bedrohungen (18%)
  • 461 Fälle struktureller Benachteiligung (6%)
  • 372 Veranstaltungen (5%)
  • 235 Sachbeschädigungen (3%)
  • 4.972 Propaganda-Vorfälle (64%)

Rassistische Vorfälle stiegen ebenfalls auf 1.761, was auf eine wachsende Stimmungsmache gegen Geflüchtete hinweist. Gleichzeitig sind 520 Vorfälle gegen homo- und bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen dokumentiert berliner-register.de.

Gesellschaftlicher Kontext

Der Begriff „Antisemitismus“, der moderne Judenfeindschaft beschreibt, ist in Deutschland tief verwurzelt und lässt sich auf völkisch-nationalistische und antimoderne Bewegungen zurückführen. Trotz gesetzlicher Sanktionen äußern sich Antisemit*innen zunehmend über hinterhältige Wege, was als „Kommunikationslatenz“ bekannt ist. Antizionistische Narrative, die oft antisemitische Denkmuster beinhalten, sind weit verbreitet. Populäre Ansichten über Juden und Antisemitismus haben sich in Deutschland über die Jahre verändert, was politische Debatten und Umfragen verdeutlichen bpb.de.

Diese Besorgnis erregenden Statistiken und Entwicklungen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit für ein gemeinsames Vorgehen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in Berlin und darüber hinaus, um die Gesellschaft vor weiterer Spaltung und Gewalt zu schützen.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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