Am Samstagabend, dem 30. April 2025, wurde Monir Khan, der aus Bangladesch stammt und für die Deutsche Bahn an Infopoints arbeitet, Opfer eines brutalen Übergriffs vor einer Kirche in Berlin-Baumschulenweg. Auf dem Heimweg zu seiner Familie war Khan gegen 23:15 Uhr hinterrücks angegriffen worden. Die Täter, von denen er berichtet, dass es mindestens vier bis maximal sechs waren, drängten ihn in den Hauseingang und schlugen brutal auf ihn ein
.
Die Angreifer ließen von Khan erst ab, als sie seine Uniform der Deutschen Bahn sahen. Infolge des Übergriffs erlitt er einen Nasenbeinbruch, Prellungen und Platzwunden. Die Polizei reagierte schnell, und Khan wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht. Trotz der Schwere des Vorfalls gibt es laut Polizei keine Hinweise auf eine politische Motivation der Täter.
Rassistische Motive im Verdacht
Carmen Khan, die Frau des Opfers und Pfarrerin, äußerte jedoch den Verdacht eines rassistischen Motivs hinter dem Angriff. Sie berichtete, dass ihr Mann sich auf dem Weg vom S-Bahnhof verfolgt gefühlt habe. Anwohner berichteten, dass sich vor dem Übergriff eine Gruppe Rechter in der Nähe der Kirche aufgehalten habe. Die Polizei hatte zuvor die Personalien dieser Gruppe aufgenommen, jedoch bleibt unklar, ob es sich dabei um die gleichen Personen handelt, die Khan attackiert haben.
Die Vorfälle rund um rassistische Gewalt sind in Deutschland kein Einzelfall. Laut Tagesschau haben rassistische Übergriffe in den letzten Jahren zugenommen. Die Bundesregierung hat die Gesamtzahl der Opfer mehrmals nach oben korrigiert, geht aber dennoch von einer unzureichenden Zahl aus. Zwischen 1990 und 2018 wurden mindestens 169 Todesopfer rechter Gewalt dokumentiert, bei etwa der Hälfte war Rassismus ein Motiv.
Aufruf zur Solidarität
Nach dem Übergriff rufen die Gemeinde und ein Bündnis für Demokratie und Toleranz zu einer Solidaritätsdemonstration auf. Der Vorfall erinnert an zahlreiche andere Fälle rassistischer Gewalt in Deutschland, wie den Mord an Alberto Adriano im Jahr 2000 oder die Schüsse in Hanau im Jahr 2020, die aus ähnlichen Motiven begangen wurden.
Rassistische Gewalt hat in Deutschland eine lange und traurige Geschichte, die bis in die 1990er Jahre zurückreicht, als eine Welle von Übergriffen und Mordanschlägen, darunter die Brandanschläge in Mölln und Solingen, viele Menschenleben forderte. Diese Entwicklungen werfen einen Schatten auf die Gesellschaft und zeigen die Wichtigkeit des engagierten Widerstands gegen Rassismus und Intoleranz auf, wie sie auch nach den Vorfällen in Berlin gefordert werden.