![](/wp-content/uploads/2024/04/devops-3155972_960_720.jpg)
Das Amtsgericht Wedding war an einem Morgen mit fast 50 Menschen gefüllt, die gespannt den Prozess gegen Manfred Moslehner verfolgten. Der 84-jährige Manne, wie er von Nachbarn und Mitstreitern genannt wird, steht vor der Zwangsräumung seines Geburtshauses, nachdem ein Investor die gesamte Siedlung in Berlin-Reinickendorf erwarb und Modernisierungspläne vorantreibt. Die Situation ist emotional aufgeladen, mit Freunden, Anwälten, und Unterstützern aus der Mietergemeinschaft Am Steinberg an seiner Seite.
Seit dem Verkauf der Siedlung im Jahr 2010 hat sich das Leben der Bewohner drastisch verändert. Die Mieter wehrten sich gegen die Modernisierungspläne des Investors, der die günstigen Mieten durch teure Eigentumswohnungen ersetzen wollte. Viele sind bereits verstorben, und ihre Häuser wurden modernisiert und weiterverkauft. Doch Manfred Moslehner, als ehemaliger Maschinenschlosser mit geringer Rente, kann sich die höheren Mieten nicht leisten und weigerte sich, die erforderlichen Modernisierungsarbeiten durchführen zu lassen.
Im Gerichtssaal stellt sich die Richterin die Frage, ob ein Urteil in diesem Fall wirklich gefällt werden muss. Sie betont die langjährige Verbindung zu den Mietern und deren Kampf und sucht nach einer Möglichkeit zur Einigung. Die Anwältin des Investors betont die Renovierungsbedürftigkeit des Gebäudes und das Angebot von Umsetzwohnungen, welches Manfred Moslehner abgelehnt habe. Es steht viel auf dem Spiel, da die Richterin bald eine Entscheidung treffen wird, die das Schicksal von Manne besiegeln könnte.
Trotz der schwierigen Lage gibt es eine schimmernde Hoffnung auf eine Lösung. Eine Bundestagsabgeordnete, Canan Bayram von den Grünen, soll sich eingeschaltet haben, um zwischen Investor und Mieter zu vermitteln. Die Beteiligten hoffen auf eine Einigung, bevor das definitives Urteil gefällt wird. Der Ausgang dieser emotionalen und rechtlich komplexen Situation bleibt abzuwarten.