Im Amtsgericht Wedding versammelten sich fast 50 Personen, um den Prozess gegen den 84-jährigen Manfred Moslehner zu verfolgen, der nach einem langen Kampf aus seinem seit der Geburt bewohnten Haus vertrieben werden soll. Der Investor, der die Siedlung in Berlin-Reinickendorf erworben hat, plant die Modernisierung der Häuser und beabsichtigt, durch den Weiterverkauf Gewinne zu erzielen. Moslehner erhielt die Kündigung seines Mietvertrags kurz vor Weihnachten, obwohl er mit einer geringen Rente als ehemaliger Maschinenschlosser nur knapp über die Runden kommt.
Die Richterin, die die Mieter seit Jahren kennt, zeigt sich bedrückt, als sie das Räumungsverfahren einleiten soll. Sie äußert Zweifel, ob ein Urteil wirklich unumgänglich ist und ob nicht doch eine Einigung erzielt werden kann. Der Hintergrund des Prozesses reicht bis ins Jahr 2010 zurück, als ein Immobilienentwickler die Siedlung am Steinberg erwarb. Die Mieter, darunter Moslehner, wehrten sich gegen die Modernisierung, da sie sich die erhöhten Mieten nicht leisten konnten.
Manne, wie er von Freunden genannt wird, widerstand den Modernisierungsplänen des Investors aus finanziellen Gründen und aus der Angst heraus, sein Zuhause zu verlieren. Die Richterin erwägt sorgfältig die Argumente beider Parteien, um eine Entscheidung zu treffen, die nur zwischen „Ja“ und „Nein“ liegen wird. Trotz der schwierigen Situation von Moslehner gibt es noch Hoffnung, da eine Bundestagsabgeordnete als Vermittlerin zwischen Investor und Mieter agieren könnte, darunter die Berliner Abgeordnete Canan Bayram von den Grünen.
In der kommenden Woche könnte ein endgültiges Urteil in Moslehners Fall fallen. Während die Situation zunehmend kritisch wird, bleibt die Zukunft von Manfred Moslehners Zuhause weiterhin ungewiss.