Proteste in Berlin: 500 Demonstranten trotz Polizeisperre versammelt!
Berlin erlebte am 7. Oktober 2025 Gedenken und Proteste zum Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel, begleitet von Polizei-Einsätzen.

Proteste in Berlin: 500 Demonstranten trotz Polizeisperre versammelt!
Am 7. Oktober 2025, zum Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel, fanden in Berlin und anderen deutschen Städten zahlreiche Demonstrationen statt. Die zentrale Veranstaltung in Berlin begann mit einem Gedenken am Roten Rathaus, das jedoch von der Polizei verboten wurde. Trotz des Verbots versammelten sich an diesem Tag etwa 500 Menschen, die Parolen wie „Glory to our Fighters“ und „From the River to the Sea“ riefen. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei, bei denen mindestens ein Beamter verletzt wurde. Die Polizei setzte einen Wasserwerfer bereit, nutzte ihn aber zunächst nicht.
Die ursprünglich geplante Demonstration sollte unter dem Titel „Stoppt den Völkermord“ stattfinden und 150 Teilnehmer anziehen. Jedoch führte ein Aufruf über soziale Medien zu einer erheblichen Mobilisierung, die zur Einleitung eines Strafverfahrens führte. Am selben Morgen stoppte die Polizei eine weitere anti-israelische Demonstration nahe der Oberbaumbrücke, bei der rund 40 Menschen die Fahrbahn blockierten und Pyrotechnik zündeten. Obwohl es keine Verletzten oder Schäden gab, wurden 17 Personen festgenommen, da sie verbotene Parolen riefen oder den Straßenverkehr störten.
Erhöhte Spannungen in Berlin
Die Stimmung in Berlin war bei den pro-palästinensischen Protesten aufgeheizt. Unmittelbar vor dem Jahrestag des Übergriffs fanden in mehreren deutschen Städten Veranstaltungen statt, darunter auch in Düsseldorf, Hamburg und München. Die Polizei hatte daher für den Gedenktag rund 2.000 Kräfte in Berlin im Einsatz. Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte ein hartes Vorgehen gegen Antisemitismus an, was die angespannten Diskussionen in der Gesellschaft widerspiegelt. In Berlin-Kreuzberg versammelten sich rund 3.500 Menschen zu einem Protestzug unter dem Motto „Demo gegen Genozid in Gaza“, wo später Stein- und Flaschenwürfe auf Polizeikräfte verübt wurden.
In München nahmen über 8.000 Menschen an der Gedenkveranstaltung „365 Tage – München gegen Antisemitismus“ teil, darunter der israelische Botschafter Ron Prosor. Eine Gegendemonstration unter dem Slogan „365 Tage Genozid“ zog etwa 1.200 Teilnehmer an. Diese Ereignisse zeigen die unterschiedlichen Perspektiven und Emotionen, die an diesem bedeutenden Jahrestag in Deutschland zum Ausdruck kamen.
Polizeiliche Maßnahmen und gesellschaftliche Spaltung
Bei den pro-palästinensischen Demonstrationen in Berlin intervenierte die Polizei mehrfach. In der Atmosphäre der angespannten Stimmung und den befürchteten Ausschreitungen kam es zu mehreren Festnahmen. In Berlin wird der Anlass als neuer „Tiefpunkt der Menschlichkeit“ kritisiert, insbesondere durch den Zentralrat der Juden in Deutschland, der auf die wachsenden antisemitischen Äußerungen in der Gesellschaft hinweist. Unabhängig von den Polizeieinheiten, die für Sicherheit sorgen sollten, bleibt die Frage stehen, wie man mit dem anhaltenden Konflikt auf eine friedliche Weise umgehen kann.
Am 7. Oktober 2023, dem Jahrestag des Hamas-Überfalls, kam es laut verschiedenen Berichten zu einer hohen Zahl von Opfern in Israel, die den anschließenden Gazakrieg auslösten. Laut palästinensischen Behörden sind im Laufe des aktuellen Konflikts über 65.000 Menschen getötet worden, darunter viele Zivilisten. Diese tragischen Ereignisse bilden den Hintergrund für die angespannte soziale und politische Lage in Deutschland und Europa, die bei den jüngsten Demonstrationen deutlich sichtbar wurde.