Pride Week in Bad Freienwalde: Polizeischutz nach Angriffen auf Vielfalt!

Anlässlich der Pride Week am Berthold-Brecht-Gymnasium in Bad Freienwalde sind Schüler und Eltern nach Angriffen besorgt, aber entschlossen.
Anlässlich der Pride Week am Berthold-Brecht-Gymnasium in Bad Freienwalde sind Schüler und Eltern nach Angriffen besorgt, aber entschlossen. (Symbolbild/MB)

Pride Week in Bad Freienwalde: Polizeischutz nach Angriffen auf Vielfalt!

Bad Freienwalde, Deutschland - Am vergangenen Wochenende wurden die Teilnehmer des Vielfalt-Festes „Bad Freienwalde ist Bunt“ Ziel eines Angriffs, der die bereits besorgniserregende Situation für queere Menschen in Deutschland erneut ins Licht rückt. Schüler und Eltern des Berthold-Brecht-Gymnasiums, das die zweite Pride Week eröffnet, waren Augenzeugen der Vorfälle, die den Beginn dieser Aktionswoche unter Polizeischutz erforderlich machten. Laut rbb24 fand die Eröffnung mit einer Filmvorführung am Montag statt, um trotz der schockierenden Ereignisse ein Zeichen für Vielfalt und Gegenkultur zu setzen.

Die Schulleitung und Elternvertreter informierten über die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen, nachdem ein Elternsprecher von einem Faustschlag durch einen Angreifer berichtete. Viele der Anwesenden, zu denen auch die Schülerin Viktoria zählt, äußerten sich besorgt über die Vorfälle. Viktoria betonte, dass der Polizeischutz wichtig sei, um die Sicherheit aller Teilnehmer während der Pride Week zu gewährleisten.

Queerfeindlichkeit als gesellschaftliche Herausforderung

Die Angriffe auf queere Veranstaltungen sind nicht isolierte Vorfälle, sondern Teil einer wachsenden Problematik in Deutschland. Didine, eine Vertreterin der queeren Community, weist darauf hin, dass Angriffe auf CSD-Veranstaltungen als Angriffe auf die Demokratie selbst gesehen werden müssen. Sie betont, dass eine Vielzahl von Menschen Angst vor den Veränderungen in Sprache, Technologie und den gesellschaftlichen Normen hat, und dass diese Ängste oft zu Gewalt gegen queere Menschen führen.T-online spricht von der Notwendigkeit, eine aufklärende, einladende und respektvolle Diskussion über queere Identitäten zu führen, um Vorurteile abzubauen.

Noch alarmierender sind die Statistiken zur Lage von LGBTIQ*-Personen in Europa und Deutschland. Eine der jüngsten Studien der EU-Agentur für Grundrechte zeigt, dass über 50% der Befragten offen mit ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität leben, dennoch erleben sie mehr Gewalt, Belästigung und Mobbing. Besonders besorgniserregend ist die Situation für jüngere LGBTIQ*-Personen, die in den Schulen mit Diskriminierung und Mobbing konfrontiert sind. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass 10% der Befragten Gewalterfahrungen erlitten haben, wobei in Deutschland der Anteil auf 16% steigt.Echte Vielfalt weist darauf hin, dass der Zugang zur Gesundheitsversorgung für LGBTIQ*-Personen erschwert ist, was die ohnehin angespannte Lage weiter verschärft.

Diese Entwicklungen verdeutlichen die Dringlichkeit, den Schutz von Minderheiten nicht nur als individuelle Aufgabe zu betrachten. Sie sind eine gesellschaftliche Verantwortung, die von allen getragen werden muss. Ohne wirksame Maßnahmen gegen Diskriminierung und Vorurteile könnte die Freiheit und Gleichheit in der Gesellschaft gefährdet sein.

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OrtBad Freienwalde, Deutschland
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