Im Herzen von Neukölln hat sich aus einem einst privaten Garten ein lebendiger Treffpunkt für Nachbarschaft und Kultur entwickelt. Karin Zwick, die Betreiberin, zeigt mit Engagement und Leidenschaft, wie ein kleiner Rückzugsort ganz unterschiedliche Menschen zusammenbringen kann. Nach einem Rundgang durch ihren naturnahen Garten fängt sie einen schwarzen Molch aus dem Teich und erzählt Kindern von Erdkröten und der Hoffnung auf zahlreiche Kaulquappen in diesem Frühjahr. Der Garten, der 2006 von Zwick und ihrer Familie übernommen wurde, ist nun ein wichtiger Bestandteil der Kiezkultur.
Unter dem Dach des Vereins „Silent Rixdorf“ werden in diesem besonderen Raum zahlreiche Veranstaltungen organisiert. So finden Konzerte, Filmabende und sogar Partys statt, dabei kommen meist Kopfhörer zum Einsatz, um die Anwohner nicht zu stören. Im vergangenen Jahr versammelten sich rund 40 Veranstaltungen im Garten, die vielfältige kulturelle Angebote und Gemeinschaftserlebnisse boten. Ein weiteres Highlight ist das kostenfreie Foodsharing, das dienstags von 14 bis 17 Uhr stattfindet, wo gerettete Lebensmittel verteilt werden. Gleichzeitig setzt Zwick gezielt auf die Sensibilisierung der Kinder für den Umgang mit der Natur, indem sie ihnen beispielsweise Hühner zeigt, die vom Foodsharing-Resteverbrauch leben.
Nachhaltigkeit und Nachbarschaft
Der Verein „Silent Rixdorf“ hat sich das Ziel gesetzt, eine nachhaltige und friedliche Nachbarschaft zu fördern. Mit seinen Aktivitäten, die vom entspannten Verweilen im Garten bis hin zu kulturellen Veranstaltungen reichen, schafft der Verein eine grüne Oase im Stadtteil. Viele Veranstaltungen sind so konzipiert, dass sie als „silent“ mit Kopfhörern stattfinden, um Lärm zu vermeiden und ein harmonisches Miteinander zu fördern. Die Universität Neukölln ist ebenfalls als Mitglied des Vereins aktiv und unterstützt dessen mission; sie sorgt für eine Verbindung zwischen Bildung und kulturellem Engagement in der Nachbarschaft. Die Mitglieder des Vereins setzen Anregungen aus der Gemeinschaft kreativ um und bieten Verkäufe lokaler Produkte bei verschiedenen Events an.
Ein bedeutendes Ereignis steht unmittelbar bevor: Am 4. Mai findet der dritte Rixdorfer Hinterhofflohmarkt statt, organisiert vom Verein „Silent Rixdorf“. Der Erlös aus Kaffee- und Kuchenverkäufen wird zur Unterstützung der Union für Obdachlosenrechte verwendet. Zwick plant, den Garten an den Wochenenden wieder zu öffnen, wobei die Konzerte aufgrund der Umstände möglicherweise kleiner ausfallen werden. Trotz gelegentlicher Herausforderungen, wie dem Übergriff eines Fuchses, der den Hühnern zusetzt, bleibt die Mehrheit der Besucher respektvoll und schätzt das Engagement des Vereins.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Garten von Karin Zwick und der Verein „Silent Rixdorf“ ein inspirierendes Beispiel dafür sind, wie durch gemeinschaftliches Engagement und kulturelle Angebote eine positive Nachbarschaft entstehen kann. Der Wanzlikpfad dient nicht nur als Rückzugsort, sondern auch als Plattform für Kunst, Kultur und Toleranz.
Für weitere Informationen über das Nachbarschaftsprojekt und seine Angebote besuchen Sie Tagesspiegel und Uni Neukölln.